17. November 2020

Wenn Gesundheit extra kostet

© Andrei_R/Shutterstock

Bei IGeL gut informieren 

Die meisten Kassenpatienten haben das schon erlebt. Bei einem Arztbesuch werden ihnen neben der eigentlichen Untersuchung zusätzliche Behandlungen angeboten. Solche individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL) sind ärzliche, zahnärztliche und psychotherapeutische Leistungen, die der Patient allerdings aus eigener Tasche bezahlen muss. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten dafür nicht. Eines steht jedoch fest: IGeL gehen über die medizinisch notwendige ärztliche Versorgung hinaus und liegen im Ermessen des Patienten. 

Für Laien ist es schwer zu unterscheiden, ob eine Untersuchung oder Behandlung medizinisch sinnvoll oder notwendig ist. Der Patient vertraut daher dem Arzt und folgt dessen Meinung. Was ist aber, wenn der Arzt Leistungen anbietet, an denen er gut und zusätzlich verdient? Nach Angaben der Verbraucherzentrale wächst der Markt der Selbstzahlerleistungen stetig. Es ist ein Geschäft, bei dem es mindestens um Millionen geht. Die Wissenschaftler des IGeL-Monitors schätzen, dass jährlich eine Milliarde Euro auf diesem Weg in deutsche Arztpraxen fließt. Sind diese Individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL), deren Bandbreite von Knochendichtemessung bis zu Ultraschalluntersuchungen reicht, anzuraten? Die gesetzlichen Krankenkassen sagen klar Nein dazu. Denn die IGeL sind medizinisch nicht notwendig und die Wirkung ist wissenschaftlich nicht fundiert belegt. Es gibt aber durchaus sinnvolle und empfehlenswerte Leistungen wie Reiseimpfungen, wenn man in ferne Länder fährt. 

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Annette Ruhe, Verbraucherjournalistin, ist seit 2001 an Bord. Sie war Redakteurin für die WISO-Monats-CD und hat dann verbraucherblick mitentwickelt. Von Hause aus Historikerin, liegt ihr daran, schwierige Sachverhalte verständlich zu erklären. Schwerpunkte: Vorsorge, Verbraucherrecht, Steuern. Hauptaufgabe: Redigieren, Themenplanung. Größte Freude: Verbraucher-Tipps, die erfolgreiche Anwendung finden.