Wo finde ich meine Steuernummer?

Steuernummer, Steuer-Identifikationsnummer: Klingt zwar ähnlich, ist aber sehr unterschiedlich. Du brauchst sie auch in unterschiedlichen Bereichen in der Steuerwelt. Das sind die Unterschiede:
 

Alle Infos zur Steuernummer

Das Finanzamt nutzt die Steuernummer, um jeder Person die Steuererklärung und andere Unterlagen richtig zuzuordnen. Egal ob Arbeitnehmer, Rentner oder Selbstständiger – das Finanzamt teilt dir die Nummer zu, um dich von allen anderen zu unterscheiden.
 
Auf der anderen Seite brauchst du die Steuernummer, um die Kommunikation so einfach wie möglich zu gestalten. Du gibst sie in folgenden Fällen an:
 

• Steuererklärung abgeben
• Belege nachreichen
• Einspruch einlegen
• Schreiben zusenden

 
Du erhältst sie automatisch, wenn du deine erste Steuererklärung abgibst. Dafür musst du keinen besonderen Antrag stellen.
 
Achtung: Deine Steuernummer kann sich ändern, insbesondere bei:
 

• Wechsel des Wohnsitzes in den Zuständigkeitsbereich eines anderen Finanzamts
• Wechsel der Art der Einkünfte (z. B. von nichtselbstständig zu selbstständig)
• Umstrukturierungen innerhalb der Finanzverwaltung

 
Eine Änderung der Steuernummer erfolgt nicht zwingend bei Heirat. Sie ändert sich nur, wenn sich dadurch das zuständige Finanzamt ändert oder eine Zusammenveranlagung beantragt wird und das Finanzamt eine neue Steuernummer vergibt.
 
Die Steuernummer ist an das zuständige Finanzamt gebunden und dient der Zuordnung der steuerlichen Vorgänge zu diesem Amt. Nach einem Umzug oder einer Änderung der steuerlichen Verhältnisse kann das neue Finanzamt eine neue Steuernummer vergeben.

Aufbau einer Steuernummer

Im vereinheitlichten Bundesschema besteht sie theoretisch aus 13 Ziffern, die oft in einzelne Abschnitte mit Schrägstichen unterteilt werden. So ist sie aufgebaut:
 

• Ziffern 1 und 2: Bundesland

Ziffern 3 und 4: Finanzamtsnummer, die das zuständige Finanzamt kennzeichnet

• Ziffer 5: Null
• Ziffer 6 bis 8: Bezirksnummer (bzw. Bereichsnummer innerhalb des Finanzamts)
• Ziffer 9 bis 12: Persönliche Unterscheidungsnummer
• Ziffer 13: Prüfziffer

 
Theorie und Praxis sind nicht immer gleich. Und das ist auch bei der Steuernummer der Fall. Das Finanzamt nutzt im Alltag nämlich nur 10 oder 11 Ziffern. Die ersten 2 Ziffern und die Null aus dem Bundesschema fallen weg. So wie das Finanzamt es macht, ist es auch bei WISO Steuer: Für die Steuernummer ist im Eingabefeld für 10 Ziffern Platz. Bei der elektronischen Übermittlung wird sie bundesweit einheitlich als 13-stellige Nummer dargestellt (vereinheitlichtes Bundesschema).
 
Die Finanzamtsnummer innerhalb der Steuernummer gibt Aufschluss über das zuständige Finanzamt.

Wofür brauche ich die Steuer-ID?

Die Steuer-ID (Kurzform für Steuer-Identifikationsnummer) ist eine bundesweit einheitliche Identifikationsnummer für steuerliche Zwecke. Sie besteht nur 11 Stellen (10 Ziffern und 1 Prüfziffer). Du musst sie nicht extra beantragen, sondern bekommst automatisch einen Brief vom Bundezentralamt für Steuern. In der Regel wird der Brief schon kurze Zeit nach der Geburt verschickt. Diese Voraussetzungen gibt es:
 

• Du bist mit deinem Hauptwohnsitz in Deutschland gemeldet
• Du bist in Deutschland steuerpflichtig

 
Die Identifikationsnummer wurde im Rahmen des Steuer-Modernisierungsverfahrens im Jahr 2008 eingeführt. Sie gilt lebenslang – unabhängig vom Familienstand oder Wohnort. So sind Doppelvergabe, Verwechslung oder andere Irrtümer ausgeschlossen.
 
In vielen Bereichen, in denen es um Geld geht, brauchst du diese Nummer. Dazu gehören:
 

• Kontoeröffnung bei einer Bank
• Freistellungsauftrag bei einer Bank (für den Sparer-Pauschbetrag)
• Antrag auf Kindergeld
• Antrag auf BAföG
• Übermittlung der Lohnsteuerbescheinigung vom Arbeitgeber an das Finanzamt
• Übermittlung der Rentenbezüge vom Rententräger an das Finanzamt

 
Die Steuer-Identifikationsnummer soll künftig als Bürgernummer in der öffentlichen Verwaltung verwendet werden. Die Bundesregierung plant, die Steuer-ID in rund 50 Datenbanken zu nutzen, beispielsweise im Fahrzeug- und Melderegister. Dadurch könnten Verwaltungsprozesse, wie die Anmeldung eines Fahrzeugs, künftig auch online abgewickelt werden.

Wo finde ich die Nummern?

Du findest deine Steuernummer auf deinem Steuerbescheid. Falls du den verloren hast, kannst du bei deinem Finanzamt eine Kopie anfordern oder einfach deine Steuernummer erfragen.
 
Mit der Einführung der Steuer-ID im Jahr 2008 verschickte das Bundeszentralamt für Steuern Briefe an insgesamt 81 Millionen gemledete Personen. Der Titel des Schreibens lautete „Zuteilung der Identifikationsnummer nach § 139b der Abgabenordnung (AO)“. In diesem Brief ist die Steuer-ID links oben fett gedruckt.
 
Solltest du das Schreiben nicht zur Hand haben, hilft ein Blick auf deine letzte Lohnsteuerbescheinigung oder den Einkommensnachweis. Auch hier ist die Identifikationsnummer im oberen Abschnitt vermerkt.

Keine Steuernummer oder Steuer-ID: So geht's weiter

Du hast noch keine Steuer-ID oder kannst sie weder auf der Gehaltsabrechnung noch in der Kommunikation mit dem Finanzamt finden? Kein Problem! Bei Fragen rund um die ID kannst du dich einfach ans Bundeszentralamt für Steuern wenden. Das geht auf mehreren Wegen:
 

• Post: Bundeszentralamt für Steuern, 53221 Bonn
• Telefon: 0228 406-1240 (Montag bis Freitag 8.00 Uhr bis 16 Uhr)
• Fax: 0228 406-183060
• Internet: https://www.bzst.de

 
Für die erneute Mitteilung deiner Steuer-ID benötigt das Bundeszentralamt für Steuern folgende Informationen:
 

• Name und Vorname
• Geburtsdatum und Geburtsort
• Aktuelle Adresse

Steuernummer und Steuer-ID in die Steuererklärung eintragen

Am einfachsten geht’s mit WISO Steuer: Durch die Vorjahres-Datenübernahme wird deine Steuernummer automatisch übernommen. Nur im ersten Jahr trägst du sie selbst ein.
 
Das geht im Bereich Finanzamt und IBAN > Finanzamt und Steuernummer. Die ersten Ziffern werden dir automatisch von WISO Steuer vorgeschlagen, da die Software anhand deiner Postleitzahl das zuständige Finanzamt herausfindet. Stimmen die Zahlen nicht überein, wählst du in der Zeile Zuständiges Finanzamt einfach das richtige aus. Danach kannst du die korrekte Steuernummer eintragen.
 

Steuernummer für Unternehmen: Das ist wichtig als Selbstständiger und Freiberufler

Machst du dich selbstständig, brauchst du für dein Unternehmen gegebenenfalls eine eigene Steuernummer. Sie wird häufig als „Betriebssteuernummer“ bezeichnet.
 
Mit der Betriebssteuernummer unterscheidet das Finanzamt zwischen den steuerlichen Daten deines Unternehmens und anderen Lebensbereichen. Sie wird dir in einem Schreiben mitgeteilt, nachdem du den Fragebogen zur steuerlichen Erfassung abgegeben hast.
 
In folgenden Fällen brauchst du beispielsweise eine Betriebssteuernummer:
 

• Du hast mindestens 2 Betriebe
• Du und dein Ehepartner führen je einen eigenen Betrieb

Wirtschaftsidentifikationsnummer

Die Wirtschaftsidentifikationsnummer (W-IdNr.) ist eine eindeutige, dauerhafte Identifikationsnummer für alle wirtschaftlich Tätigen in Deutschland, darunter Einzelunternehmer, Freiberufler, juristische Personen (z. B. GmbH, AG), Personenvereinigungen und gemeinnützige Organisationen. Sie dient der klaren Trennung des betrieblichen vom privaten Bereich und soll mittelfristig auch für weitere Verwaltungsakte genutzt werden.
 
Vergabe und Ablauf:
 

• Die W-IdNr. wird automatisch durch das Bundeszentralamt für Steuern (BZSt) vergeben.
• Bei Neugründungen erfolgt die Zuteilung im Rahmen des steuerlichen Erfassungsverfahrens, ohne dass ein gesonderter Antrag nötig ist.
• Bestehende Unternehmen erhalten die Nummer stufenweise bis Ende 2027; die Vergabe hat im November 2024 begonnen.
• Die Mitteilung der W-IdNr. erfolgt elektronisch über das ELSTER-Postfach.

 
Besonderheiten:
 

• Für jede wirtschaftliche Tätigkeit kann eine eigene W-IdNr. vergeben werden, um verschiedene Geschäftsfelder abzugrenzen.
• Während der Übergangszeit bis zur vollständigen Vergabe kann weiterhin die Steuernummer verwendet werden.
• Ein gesonderter Antrag ist nicht erforderlich; die Vergabe erfolgt automatisch durch das BZSt.

Umsatzsteuer-Nr. bei Geschäften in der EU

Machst du innerhalb der EU Geschäfte mit anderen Unternehmen, brauchst du dafür eine Umsatzsteueridenitifikationsnummer (Umsatzsteuer-Nr.). Diese dient zur eindeutigen Kennzeichnung von Unternehmen im innergemeinscahftlichen Waren- und Dienstleistungsverkehr.
 
Du beantragst sie beim Bundeszentralamt für Steuern. Bei der Unternehmensgründung kannst du im Fragebogen zur steuerlichen Erfassung die Zuteilung der USt-IdNr. anfordern.

Umsatzsteuer-Nr. auf Rechnungen angeben

Bist du mit deinem Unternehmen nur innerhalb Deutschlands tätig, hast du die Wahl: Auf Rechnungen kannst du entweder deine Umsatzsteuer-Nr. oder deine betriebliche Steuernummer angeben. Eine der beiden muss drauf. Wir raten dir dazu, lieber deine Umsatzsteuer-IdNr. anzugeben.
 
Stellst du als Unternehmer Rechnungen an Kunden in anderen EU-Mitgliedstaaten aus (innergemeinschaftliche Lieferungen oder Leistungen), bist du verpflichtet, deine USt-IdNr. auf der Rechnung anzugeben.