Was ist der Einkommensteuerbescheid? Wie lese ich ihn richtig? Und was mache ich, wenn ich im Bescheid einen Fehler finde? Hier gibt’s die wichtigsten Infos rund um den Brief vom Finanzamt.
Schnelleinstieg
- Kurz & knapp
- Wie lange dauert es, bis ich meinen Einkommensteuerbescheid erhalte?
- Ich habe meinen Steuerbescheid immer noch nicht erhalten – was kann ich tun?
- Einkommensteuerbescheid prüfen – so geht’s
- Einkommensteuerbescheid prüfen in WISO Steuer
- Wie lege ich Einspruch gegen den Einkommensteuerbescheid ein?
- FAQ: Einkommensteuerbescheid
Kurz & knapp
- Es dauert 6 bis 8 Wochen, bis du deinen Steuerbescheid nach Abgabe deine Steuererklärung erhältst
- Prüfe den Steuerbescheid genau – mit unserem Fahrplan ist das ein Klacks
- In WISO Steuer geht die Bescheidprüfung noch einfacher
- Bei einem Fehler hast du 1 Monat Zeit, um Einspruch einzulegen
Wie lange dauert es, bis ich meinen Einkommensteuerbescheid erhalte?
Die Bearbeitungsdauer ist von Finanzamt zu Finanzamt unterschiedlich. Bis du deinen Steuerbescheid nach Abgabe der Steuererklärung in den Händen hältst, vergehen durchschnittlich 6 bis 8 Wochen.
Inzwischen geht es öfter mal schneller, und ein Bescheid ist bereits nach 3 bis 4 Wochen da, Grund ist die automatische Veranlagung. Manchmal kann es jedoch deutlich länger dauern – das hängt ab vom Abgabetermin der Steuererklärung, Komplexität deines Steuerfalles oder zuständigem Finanzamt.
Schnellere Bearbeitung
Ich habe meinen Steuerbescheid immer noch nicht erhalten – was kann ich tun?
Du hast das Gefühl, dass du außergewöhnlich lange auf deinen Steuerbescheid wartest? Keine Scheu: Ruf einfach in deinem zuständigen Finanzamt an und frage freundlich nach dem Bearbeitungsstand.
Der Sachbearbeiter kann keinen triftigen Grund für die Verzögerung nennen? Vielleicht hilft ein Brief an den Vorgesetzten, den Sachgebietsleiter. Doch Vorsicht: Wer findet es schon toll, bei seinem Chef angeschwärzt zu werden? Genauere Nachfragen zu bestimmten Eintragungen in der Erklärung sollten dich dann nicht verwundern.
Der Steuerbescheid ist auch nach einem halben Jahr nicht da?
Jetzt kannst du einen Untätigkeitseinspruch beim Finanzamt einreichen. Das ist sollte aber das letzte Mittel sein, um beim Finanzamt etwas zu bewegen. Kontaktiere vorher lieber nochmal dein Finanzamt und frage nach dem Stand deiner Erklärung.
Einkommensteuerbescheid prüfen – so geht’s
Endlich ist der heiß ersehnte Steuerbescheid da! Doch: Was nun? Wie prüfst du den Steuerbescheid am besten? Wir haben den ultimativen Fahrplan für dich!
1. Erläuterungen am Ende prüfen
Prüfe deinen Steuerbescheid von hinten nach vorne. Denn ganz am Ende findest du die Erläuterungen, falls etwas von deinen Angaben vom Finanzamt abgeändert wurde.
2. Besteuerungsgrundlagen auf Abweichungen prüfen
Auch wenn du bei Punkt 1, den Erläuterungen nicht fündig wurdest, solltest du trotzdem auch die Besteuerungsgrundlagen prüfen. Hier vergleichst du deine Angaben mit denen des Finanzamtes: Stimmt der angegebene Arbeitslohn? Wie viel Werbungskosten wurden anerkannt? Je nach Umfang der Steuererklärung kann dieser Schritt einige Zeit in Anspruch nehmen.
Bescheidprüfung ganz einfach- Mit WISO Steuer
3. Persönliche Daten prüfen
Schaue hier einmal ganz genau auf die angegebene Bankverbindung: Hat sich eventuell ein Zahlendreher eingeschlichen? Oder das angegebene Konto existiert nicht mehr? Falls ja, solltest du umgehend das Finanzamt darüber informieren.
4. Ergebnis prüfen
Jetzt geht’s ans Eingemachte. Nimm dir die erste Seite des Steuerbescheides vor und schaue dir die Zahlen unter dem Abschnitt „Festsetzung“ genauer an.
- Steht hier „Demnach zu viel gezahlt“? Dann hast du bisher zu viel Steuern gezahlt und kannst dich über eine Steuererstattung freuen.
- Steht jedoch „Bitte zahlen Sie bis zum…“ auf dem Bescheid, hast du bisher zu wenig Steuern gezahlt. Dann musst du nun den hier ausgewiesenen Betrag auf das Konto des Finanzamtes überweisen.
5. Einspruchsfrist
Du hast bei den Punkten 1 oder 2 eine Änderung gefunden und willst jetzt dagegen Einspruch einlegen? Das kannst du innerhalb von 1 Monat nach Erhalt des Steuerbescheides tun. Um diese Frist zu berechnen, schaue rechts oben auf das Datum – und rechne einen Monat darauf. Ausnahmen davon und weiter Infos gibt’s in unserem Beitrag über den Einspruch.
6. Vorauszahlungen
Wurden mit deinem Steuerbescheid Vorauszahlungen festgesetzt? Dann solltest du prüfen, ob alle Einnahmen und Ausgaben noch aktuell sind. Trage dir die Termine, an welchen du die Vorauszahlungen leisten musst, im Kalender ein. Um auf Nummer sicher zu gehen, kannst du auch gleich einen Dauerauftrag für die Zahlungen einreichen.
Einkommensteuerbescheid prüfen in WISO Steuer
Du hast deine Steuererklärung mit WISO Steuer erstellt und abgegeben? Dann ist die Bescheidprüfung für dich ein Kinderspiel. Denn das Finanzamt schickt dir dann den Steuerbescheid nicht nur per Post. Die Daten der Finanzbehörde werden auch 1 zu 1 in WISO Steuer übertragen. WISO Steuer prüft dann deinen Bescheid automatisch und zeigt dir, welche Angaben das Finanzamt geändert hat.
Hier kannst du dann eine Gegenüberstellung der Berechnung von Finanzamt und WISO Steuer einsehen – so siehst du ganz genau, falls das Finanzamt von deinen Werten abgewichen ist – und vor allem wo. Denn WISO Steuer markiert dir genau die Stellen, an denen es Abweichungen gibt. So siehst du alles auf einen Blick und kannst entscheiden, ob du Einspruch einlegst.
Praktisch
Der ProfiCheck für deinen Einkommensteuerbescheid
Du bist dir unsicher und lässt lieber einen Experten ran? Bei WISO Steuer kannst du einfach den ProfiCheck* für deinen Steuerbescheid hinzubuchen. Experten prüfen, ob dein Steuerbescheid korrekt ist oder ob das Finanzamt Fehler gemacht hat. Zusätzlich erhältst du Hilfe und Tipps zum Einspruch gegen den Bescheid – und bekommst so die optimale Erstattung. Mit dem ProfiCheck hast du das gute Gefühl, das Beste aus deiner Steuererklärung herausgeholt zu haben.*
Falscher Einkommensteuerbescheid – was tun bei einem Fehler?
Du sollst mehr Steuern zahlen als ursprünglich berechnet? Hier solltest du sofort handeln und Einspruch gegen den Steuerbescheid einlegen – und das am besten so schnell wie möglich. Dafür hast du 1 Monat Zeit. Denn sonst geht dir unter Umständen sehr viel Geld verloren. Gründe für fehlerhafte Bescheide gibt es viele: nicht anerkannte Ausgaben, Zahlendreher oder auch eine falsch angewandte Rechtsprechung.
Das solltest du wissen:
- Jede dritte Steuerfestsetzung weist Fehler auf
- Einspruch innerhalb von 1 Monat hält deinen Fall offen
- Änderung eines bestandskräftigen Bescheids ist nur in Ausnahmefällen möglich
Grundsätzlich gilt: Untersuche den Einkommensteuerbescheid möglichst genau und trage alle Unstimmigkeiten zusammen. Danach legst du Einspruch beim Finanzamt ein. Bei WISO Steuer stehen dir dafür alle wichtigen Musterschreiben zur Verfügung. Und das Beste: Ein Einspruch beim Finanzamt kostet nichts.
Ganz einfach mit WISO Steuer
Falsche Eingabe oder Zahlendreher
Diese Fehler sind die häufigsten in Steuerbescheiden: Schnell ist man in der Zeile eines Formulars verrutscht oder hat die Tasten in der falschen Reihenfolge angeschlagen. Da Finanzbeamte auch nur Menschen sind, passieren auch ihnen diese Fehler. Das Gute daran: Solche Fehler im Steuerbescheid sind meist offensichtlich. Daher heißen sie im Steuersprech auch „offenbare Unrichtigkeiten“.
Das Beste hierbei
Selbst gemachte Fehler
Ein Einspruch ist auch möglich, wenn du selbst einen Fehler gemacht hast. Hast du beispielsweise vergessen, Ausgaben für Fachliteratur einzutragen, kannst du das problemlos im Einspruchsverfahren nachholen. Auch wenn du einfach verbummelt hast, absetzbare Belege einzureichen, können die Ausgaben noch nachträglich berücksichtigt werden.
Achtung: Verpasst du es dies innerhalb der Einspruchsfrist von einem Monat zu erledigen, werden die Belege vom Finanzamt nicht mehr anerkannt!
Fehler im Bescheid, der mir Vorteile bringt
Was, wenn sich das Finanzamt zu meinen Gunsten verrechnet hat? Erhältst du einen offensichtlich fehlerhaften Einkommensteuerbescheid und machst das Finanzamt nicht darauf aufmerksam, kannst du deswegen nicht wegen Steuerhinterziehung belangt werden.
Auch wenn statt einer erwarteten Nachzahlung plötzlich eine satte Erstattung winkt, bist du nicht verpflichtet, dies dem Finanzamt mitzuteilen. Voraussetzung für die Straffreiheit ist, dass die zuvor abgegebene Steuererklärung komplett richtig war und darin alle Daten vollständig angegeben wurden. Du darfst also weder Tatsachen weglassen noch Zahlen verfälschen, die dann zum Fehler des Finanzamtes führen. Mit der vollständigen und ordnungsgemäßen Abgabe der Steuererklärung hast du deine Pflichten als Steuerzahler erfüllt.
Auch wenn du den Fehler des Finanzamtes stillschweigend hinnimmst und diesen sogar noch in den kommenden Jahren ausnutzt, begehst du keine Steuerhinterziehung. Es ist keine Straftat, wenn man das Finanzamt nicht auf einen fehlerhaften Bescheid hinweist. Doch Vorsicht: Die Behörde kann von sich aus den Bescheid oft noch Jahre rückwirkend korrigieren.
Keine Pauschale vergessen!
Das Finanzamt hat eine Ausgabe gestrichen
Du bist aber der Meinung, dass dir der Ansatz der Kosten rechtlich zusteht? Wenn das Gesetz nicht eindeutig greift, scheuen sich Finanzbeamte gerne mal Kosten anzuerkennen. Die besten Chancen, sich zur Wehr zu setzen, hast du mit der Angabe von Gerichtsurteilen im Einspruch. Gute Erfolgsaussichten versprechen die Angabe von Urteilen folgender Gerichte:
- des Europäischen Gerichtshofes (EuGH)
- des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG)
- des Bundesfinanzhofes (BFH)
Auch Urteile der deutschen Finanzgerichte (FG) kannst du beim Einspruch angeben. Der Haken dabei: Diese Urteile gelten nicht generell für jeden Steuerfall, sondern nur im verhandelten Einzelfall. Oft widersprechen sich auch viele Finanzgerichte. Aber: Versuche unbedingt trotzdem dein Glück! Denn deinem Sacharbeiter im Finanzamt steht es frei, ob er das angebrachte Urteil anwendet oder nicht.
Einkommensteuerbescheid falsch – trotzdem nachzahlen?
Trotz Einspruch musst du die im Bescheid festgesetzte Steuer grundsätzlich zunächst zahlen. Das gilt selbst dann, wenn der Bescheid eindeutig falsch ist. Aber es gibt eine Möglichkeit, unnötige Zahlungen zu vermeiden:
Bezüglich der strittigen Steuerbeträge solltest du gleichzeitig mit dem Einspruch immer einen Antrag auf Aussetzung der Vollziehung stellen. Stimmt das Finanzamt diesem Antrag zu, musst du die strittige Steuer (erst einmal) nicht zahlen. Was du jedoch bedenken solltest: Wird der Einspruch später abgelehnt, werden Zinsen fällig.
Wie lege ich Einspruch gegen den Einkommensteuerbescheid ein?
Du erkennst gleich, dass der Steuerbescheid falsch ist? Dann lege Einspruch ein. Vergiss hier nicht die Einspruchsfrist. Sie beträgt 1 Monat nach Erhalt des Einkommensteuerbescheides.
Per E-Mail, Brief oder WISO Steuer
Mittlerweile ist ein Einspruch auch per E-Mail möglich. Aber nur, wenn auf dem Bescheid eine offizielle E-Mail-Adresse genannt ist. Ansonsten bleibt dir der klassische Weg in Papierform, also der Einspruch in schriftlicher Form.
Wo finde ich den Steuerbescheid in WISO Steuer?
Deinen Steuerbescheid findest du in WISO Steuer in deiner Steuererklärung unter Punkt 4 „Steuerbescheid prüfen“. Dort kannst du den Steuerbescheid abrufen:
Wähle einfach in der linken Spalte den Bereich Steuerbescheid prüfen. Hier siehst du, ob dein Steuerbescheid schon da ist, welchen Erstattungsbetrag du laut Bescheid erwarten kannst und welchen Betrag du mit WISO Steuer berechnet hast.

Wähle einfach in der linken Spalte den Bereich Steuerbescheid prüfen. Hier siehst du, ob dein Steuerbescheid schon da ist, welchen Erstattungsbetrag du laut Bescheid erwarten kannst und welchen Betrag du mit WISO Steuer berechnet hast.

FAQ: Einkommensteuerbescheid
Wann kommt der Einkommensteuerbescheid?
Was genau ist eigentlich ein Einkommensteuerbescheid?
Einkommensteuerbescheid falsch – was kann ich tun?
Macht das Finanzamt oft Fehler im Einkommensteuerbescheid?
* Der ProfiCheck ist ein Angebot der Buhl Steuerberatungsgesellschaft mbH, Schillerstr.7, 57250 Netphen (BST). Für die Erbringung des ProfiChecks durch die BST gelten ausschließlich deren AGB. Die Buhl Data Service GmbH, Am Siebertsweiher 3/5, 57290 Neunkirchen (BDS) ist zur Hilfeleistung in Steuersachen weder befugt noch verpflichtet sie sich zu dieser. Auch entscheidet die BDS nicht über die Einschaltung und Auswahl der BST oder deren Maßnahmen der Steuerrechtshilfe. Die BDS stellt lediglich die Plattform zur Verfügung, über die du die BST beauftragen kannst (Steuer-Plattform). Für die Steuer-Plattform gelten ausschließlich die AGB der BDS.