Was kann man von der Steuer absetzen?

Mit diesen Ausgaben bekommst du Geld vom Finanzamt zurück

Über eine Steuererstattung freut sich jeder. Um sie zu bekommen, ist es hilfreich zu wissen, was man von der Steuer absetzen kann. Wir erklären die wichtigsten Ausgaben und wie man sie in einer Steuererklärung absetzen kann.

Kurz & knapp

  • Es gibt viele berufliche und private Ausgaben, mit denen du Steuern sparen kannst
  • Für die meisten gilt: Du musst sie in deiner Steuererklärung angeben
  • In der Regel musst du die Kosten nachweisen, doch Belege musst du erst auf Nachfrage vom Finanzamt einreichen
  • WISO Steuer hilft dir dabei, dass du keine absetzbaren Ausgaben vergisst

Das kannst du von der Steuer absetzen

Eine Erstattung vom Finanzamt direkt auf das Konto ausgezahlt bekommen? Das ist möglich, wenn du deine Steuererklärung machst. Dazu musst du aber wissen, welche Ausgaben steuerlich absetzbar sind. Hier sind die größten Geldbringer für deine Steuer:

Beginnen wir mit der wohl bekanntesten Ausgabenkategorie: den Werbungskosten. Dazu zählen alle Ausgaben, die du im Zusammenhang mit deinem Job hattest. Hier gilt eine Besonderheit: Dir werden pauschal 1.230 Euro im Jahr automatisch abgezogen. Du musst dafür keinen Antrag stellen.

Auch Rentner profitieren von einer Pauschale. Da sie aber für gewöhnlich keine hohen Werbungskosten für den Bezug der Rente haben, fällt diese niedriger aus. Dennoch: Es werden 102 Euro bei Rentnern abgezogen.

Du kannst mehr absetzen, wenn du höhere Ausgaben hattest. Einige Beispiele für häufige Werbungskosten sind:

Wichtig ist: Steuern sparst du nur, wenn du die Kosten auch tatsächlich selbst getragen hast. Hat dein Arbeitgeber Kosten vollständig oder teilweise erstattet, so darfst du diesen Teil nicht mehr bei der Steuer absetzen. Das gilt unter anderem auch für ein Jobticket, das du als geldwerten Vorteil steuerfrei erhältst.

Doch selbst, wenn du als Arbeitnehmer keine hohen Kosten hattest oder dein Chef das meiste bezahlt hat, kannst du Steuern sparen. Denn es gibt weitere absetzbare Kosten. Bei Sonderausgaben geht es um bestimmte private Ausgaben, die das Finanzamt dir bei der Steuer anrechnet. Folgendes kannst du absetzen:

Auch hier kommt dir eine kleine Pauschale zugute, falls du neben Versicherungsbeiträgen – sogenannten Vorsorgeaufwendungen – keine Sonderausgaben hattest. Die Pauschale für Sonderausgaben beträgt 36 Euro im Jahr.

Ähnlich wie bei den Werbungskosten gilt: Erstattungen müssen abgezogen werden. Wird dir beispielsweise Kirchensteuer erstattet, musst du diesen Betrag in der Steuererklärung angeben.

Auch bei den außergewöhnlichen Belastungen geht es um private Ausgaben, die in ihrer Art und Höhe außergewöhnlich sind. In vielen Fällen wirken sich die Kosten jedoch nur teilweise aus.

Es wird berechnet, bis zu welchem Betrag du diese Kosten aufgrund deines Einkommens selbst tragen musst. Auch auf den Familienstand und die Anzahl der Kinder kommt es hierbei an. Auf dieser Basis legt das Finanzamt deine individuelle zumutbare Belastung fest.

Fallen außergewöhnlich hohe Kosten an, die deine zumutbare Eigenbelastung übersteigen, kannst du die darüberliegenden Kosten in der Steuererklärung absetzen. Zum Beispiel:

Des Weiteren gibt es besondere außergewöhnliche Belastungen, bei denen keine zumutbare Belastung abgezogen wird:

Je nachdem, zu welcher Berufsgruppe du gehörst, kannst du unterschiedliche Kosten absetzen. Du willst mehr wissen? Dann schau hier:

Du willst eine Übersicht mit allen absetzbaren Ausgaben für deine Steuererklärung? Wir haben eine Checkliste vorbereitet, die du dir als PDF herunterladen kannst.

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Was muss ich beachten, wenn ich etwas absetzen möchte?

Um deine Ausgaben abzusetzen, musst du sie in die Steuererklärung eintragen und diese am Ende abgeben. Das ist einfacher, als du denkst. Wo genau gehören sie hin? Darüber musst du dir keine Gedanken machen, denn WISO Steuer unterstützt dich bei jedem Schritt.

Absetzbare Kosten nachweisen

Absetzbar sind die Ausgaben, die du im jeweiligen Steuerjahr selbst bezahlt hast. Zum Beispiel: Hast du einen Computer im Jahr 2023 gekauft, kannst du ihn in deiner Steuererklärung 2023 absetzen.

In der Regel musst du das auch belegen können. Das heißt, du hast Rechnungen oder andere Belege und entsprechende Geldabgänge von deinem Bankkonto. Dem Finanzamt musst du die Belege erst vorlegen, wenn es sie sehen will. Standardmäßig gibst du deine Steuererklärung ohne Belege ab. Wenn das Finanzamt Nachweise verlangt, musst du diese einreichen.

Für einige Ausgaben gibt es Pauschalen. Dein Vorteil: Du benötigst keine Nachweise. Ein vom Finanzamt festgelegter Betrag wird dir automatisch angerechnet – ohne, dass du dafür etwas tun musst. Als Arbeitnehmer steht dir beispielsweise die Werbungskostenpauschale von 1.230 Euro im Jahr zu.

Keine Ausgaben vergessen

WISO Steuer führt dich so durch deine Steuererklärung, dass du immer wieder Hinweise erhältst, welche Kosten du absetzen kannst. Hast du beispielsweise im Bereich Haushaltsnahe Dienstleistungen und Handwerkerleistungen nichts eingetragen, wirst du gezielt nach solchen Ausgaben gefragt.

Du kannst deine Rechnungen sogar einfach per Foto vom Smartphone in die Steuer übernehmen. Diese Funktion nennt sich Steuer-Scan. So vergisst du nichts einzutragen.

Das ist auch wichtig, denn das Finanzamt berücksichtigt grundsätzlich nur die Ausgaben, die du in deiner Steuererklärung einträgst. Von sich aus rechnet das Finanzamt nur einige wenige Pauschalen an, wie zum Beispiel den Arbeitnehmer-Pauschbetrag und 36 Euro Sonderausgabenpauschale.

Was bedeutet „absetzen“ eigentlich?

Etwas von der Steuer absetzen bedeutet, dass du weniger Steuern zahlen musst. Das kann auf 2 verschiedenen Wegen erfolgen:

  1. Die Ausgaben werden von deinem Einkommen abgezogen.
  2. Die Ausgaben werden direkt von der Einkommensteuer abgezogen.

Welche Kosten werden vom Einkommen abgezogen?

Fast alle steuerlich absetzbaren Ausgaben mindern die Bemessungsgrundlage. Das heißt: Sie werden von dem Einkommen abgezogen, auf das du Steuern zahlen musst (auch „zu versteuerndes Einkommen“ genannt). Dadurch, dass das Einkommen geringer ausfällt, ist auch die Einkommensteuer weniger.

Diese Rechenweise gilt für die Werbungskosten, Sonderausgaben und die außergewöhnlichen Belastungen.

Was wird direkt von der Steuer abgezogen?

Einige Ausgaben sorgen für eine direkte Steuerermäßigung. Das funktioniert so: Das Finanzamt berechnet im ersten Schritt die Einkommensteuer. Danach zieht es die absetzbaren Kosten von der ermittelten Steuer ab.

Das gilt für diese Ausgaben:

1. Kosten rund um dein Zuhause

Das gilt bei folgenden Ausgaben rund um dein Zuhause:

  • Handwerkerleistungen
  • Haushaltsnahe Dienstleistungen
  • Wenn du einen Minijobber als Haushaltshilfe angestellt hast
  • Ausgaben für eine energetische Sanierung in der selbst bewohnten Immobilie

Wenn du für Reparaturen und Instandhaltungsmaßnahmen in deiner Wohnung oder in deinem Haus einen Handwerker beauftragst, kannst du die Arbeits- und Fahrtkosten absetzen. Zu den haushaltsnahen Dienstleistungen zählen zum Beispiel Putz- und Haushaltshilfe.

Übrigens: Als Mieter hast du solche abzugsfähigen Kosten meistens auch in deiner Nebenkostenrechnung.

Diese Regeln gelten beim Absetzen:

  • Handwerkerleistungen:
    20 Prozent der Arbeits- und Fahrtkosten bis höchstens 6.000 Euro absetzen, maximal jedoch 1.200 Euro pro Jahr als Steuerermäßigung
  • Haushaltsnahe Dienstleistungen:
    20 Prozent der Arbeits- und Fahrtkosten bis höchstens 20.000 Euro absetzen, hier gilt jedoch ein Höchstbetrag von 4.000 Euro pro Jahr als Steuerbonus

Bei den Ausgaben für eine energetische Sanierung kannst du zusätzlich die Materialkosten absetzen. Hier kannst du dir sogar einen Steuerbonus bis zu 40.000 Euro pro saniertem Haus oder Wohnung sichern. Ausgezahlt wird dieser über 3 Jahre.

Bei den genannten Ausgaben rund ums Zuhause ist es wichtig, dass du Rechnungen bekommst und das Geld überweist. Barzahlungen akzeptiert das Finanzamt nicht.

2. Parteispenden

Es gibt noch weitere Möglichkeiten, um direkt deine Steuer zu senken. Bei Spenden und Mitgliedsbeiträgen an Parteien oder Wählervereinigungen kannst du bis zu 825 Euro pro Jahr und Person sparen.

Beispiel: Du spendest in einem Jahr 1.650 Euro an eine Partei, dann wird deine Einkommensteuer um die Hälfte, also um 825 Euro reduziert. Ein darüber liegender Betrag kann zusätzlich als Sonderausgabe abgesetzt werden.

3. Gewerbesteuer

Hast du einen Gewerbebetrieb und zahlst Gewerbesteuer? Trag sie in deine Einkommensteuererklärung ein. Denn unter bestimmten Voraussetzungen wird die Gewerbesteuer auf die Einkommensteuer angerechnet (§ 35 EStG).

FAQ: Von der Steuer absetzen

Bestimmte berufliche und private Ausgaben kannst du in der Steuererklärung angeben und damit Steuern sparen. Die meisten absetzbaren Ausgaben reduzieren das zu versteuernde Einkommen, damit du indirekt weniger Steuern zahlen musst. Es gibt aber auch einige Ausgaben, die direkt zu einer Steuerermäßigung führen.
Die meisten Ausgaben musst du belegen können. Einen Beleg einreichen musst du aber erst, wenn das Finanzamt dich dazu auffordert. Für einige Ausgaben gibt es Pauschalen, die du nicht nachweisen musst (zum Beispiel Arbeitnehmer-Pauschbetrag und Pendlerpauschale).
Für Pauschalen brauchst du keinen Nachweis. Erst, wenn du mit deinen Ausgaben über den Pauschbeträgen liegst, musst du die Kosten nachweisen können.
In der Regel sind Kosten der privaten Lebensführung nicht absetzbar. Bei den Sonderausgaben und den außergewöhnlichen Belastungen gibt es aber einige gesetzlich definierte Ausnahmen.
Unter bestimmten Voraussetzungen kannst du einige private Kosten steuerlich absetzen. Dazu zählen zum Beispiel: Krankheitskosten, Unterhaltsleistungen, Spenden, Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge, Kinderbetreuungskosten, Schulgeld, Kirchensteuer und Beiträge zu einem Riester-Vertrag.
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Quellen: § 9 EStG, § 10 EStG, § 33 EStG