16. September 2021

Zurück in die Zukunft

© Christine Kuchem/Shutterstock

Während sich noch vor zehn Jahren kaum jemand für Pastinake, Petersilienwurzel und Co interessierte, finden sich mittlerweile zumindest einige alte Gemüsesorten recht zuverlässig in den Gemüseauslagen der Supermärkte. Denn alte Obst- und Gemüsesorten liegen im Trend. Nährstoffreicher sollen sie sein, besser geeignet für Allergiker und vielfältiger in Geschmack und Aussehen. Sind die Senioren der Züchtung wirklich so leistungsfähig oder ist das alles nur Nostalgie?

Die Welternährungsorganisation (FAO) stellt in einem Bericht von Anfang 2019 fest, dass die Biodiversität in der globalen Landwirtschaft weiterhin stark abnimmt. Dafür gibt es eine Reihe von Gründen; der wichtigste liegt wahrscheinlich in veränderten Lebensgewohnheiten. Die gängigen Sorten, die als Hybridsaatgut gezüchtet werden, sorgen für Einheitlichkeit in Aussehen und Größe sowie für eine gleichmäßige Reifung. Das vereinfacht sowohl die maschinelle Ernte als auch Verpackung und Transport. Zudem bedienen nur wenige Großkonzerne den Löwenanteil der Nachfrage auf dem globalen Saatgutmarkt.

Mangelnde Vielfalt

Die dominierenden neuen Sorten machen also Anbau und Vertrieb leistungsfähig und doch hat die Medaille eine Kehrseite: Jährlich müssen Hobbygärtner und Landwirte neues Saatgut kaufen, die Vielfalt der Kulturpflanzen leidet. Das erschwert eine schnelle Anpassung der Nahrungsmittelproduktion an veränderte Bedingungen, wie beispielsweise den Klimawandel. Der Erhalt althergebrachter Sorten hat also nicht nur Bedeutung für die regionale Kultur, sondern auch als Wissensschatz für zukünftige Herausforderungen. Aber können sie auch für den Hobbygärtner interessant sein?

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Justine Schmitz ist studierte Kunstwissenschaftlerin und Philosophin und arbeitete als Redakteurin und Bloggerin für Online-Redaktionen und Start-ups. Nun schreibt sie als freie Autorin über verbraucherrelevante Themen, Reise und Essen. Außerdem entwickelt sie gerne Content-Konzepte – momentan für einen innovativen Reiseführer über ihr zweites Heimatland Mauritius.