20. Juni 2021

Getrennte Wege

© Soloviova Liudmyla/Shutterstock

Scheiden tut weh, weiß der Volksmund. Nicht nur emotional und finanziell. Selbst wenn der Rosenkrieg ausbleibt, fordert der Papierkrieg viele Nerven. Dabei übersehen Scheidungswillige schnell, dass es viele Dinge gibt, die man selbst schleunigst regeln sollte, damit es keine bösen Überraschungen gibt. Nicht alles ergibt sich automatisch aus den Schreiben des Gerichts. Und selbst über die endgültige Scheidung hinaus bestehen Berechtigungen zwischen den dann ehemaligen Partnern.

Was mit viel Freude und Feiern beginnt, endet bisweilen mit zahlreichen Terminen, Papieren und Bürokratie – zumindest, wenn es sich um die Ehe handelt. Während der Eintritt in den Hafen der Ehe meist mit einer Unterschrift im Standesamt erledigt ist, wartet am Ausgang oft jede Menge Papierkram. Wenn es zur Trennung kommt, müssen sich viele früher oder später mit der leidigen Bürokratie beschäftigen. Potenziell könnte das rund 31 Millionen Deutsche betreffen, direkt als Partner oder indirekt als Nachwuchs. Denn laut Statista leben allein in Deutschland mehr als 17 Millionen Erwachsene als Ehepaar zusammen. Knapp die Hälfte davon hat insgesamt 13,5 Millionen Kinder. Welche Steine gilt es aus dem Weg zu räumen, damit mögliche getrennte Wege gut geebnet sind?

Vorsorgevollmacht

Im deutschen Recht gibt es, mit Ausnahme der Sorgeberechtigung für Kinder, keine automatische Vertretungsregelung. Dies gilt auch für Ehepaare, sodass diese zur wirksamen Vertretung des jeweils anderen eine Vorsorgevollmacht benötigen. Daher sollten Scheidungswillige, die ihrer oder ihrem Ex nicht länger vertrauen, bestehende Vorsorgevollmachten und Betreuungsverfügungen, die noch auf Gattin oder Ehepartner lauten, zerreißen und eine neue Person des Vertrauens bestimmen. Gibt es keine Vorsorgevollmacht oder Betreuungsverfügung, bestimmt das Betreuungsgericht im Fall des Falles einen Betreuer von Amts wegen.

mehr lesen Sie in verbraucherblick 06/2021.

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Dirk R. Schuchardt ist seit über 20 Jahren freier Dozent, Autor und Chefredakteur von Rentenfernsehen.de. „Altersvorsorge ist nichts anderes als ein Zwiegespräch mit seinem künftigen Ich!“, ist seine Maxime. In seinen Seminaren beweist er stets, dass das Thema Rente alles andere als langweilig ist.