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  • 02. Januar. 2014
  • Administrator
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Bevor wir uns der Anwendung von E-Learning widmen, ist es wichtig das Programm näher kennen zu lernen. Dazu gehört auch die Betrachtung von Stärken und Schwächen von E-Learning im Verein. Keine Angst, es folgt keine Pro-Contra-Aufzählung – der folgende Baustein soll dich lediglich informieren und dafür sorgen, dass du bestens vorbereitet bist für den Einsatz von E-Learning.

So interaktiv und abwechslungsreich ein Programm auch gestaltet sein mag – eines kann es nie ersetzen: das persönliche Gespräch! Selbst Computerfans behaupten deshalb nicht, dass E-Learning die allein seligmachende Lösung für die Fortbildung ist. Umso länger der Lernprozess und umso komplexer die Inhalte, desto wichtiger wird, E-Learning mit anderen Trainingsmethoden zu kombinieren. Vor allem mit Präsenzveranstaltungen, zum Beispiel Arbeitsgruppen, Assistenzphasen oder Seminaren. Sie geben den Nutzern Gelegenheit, …

  • über inhaltliche Unklarheiten und über Schwierigkeiten mit dem E-Learning-Programm zu diskutieren,
  • sich gegenseitig zu motivieren,
  • Ideen für die praktische Umsetzung des Erlernten auszutauschen und
  • sie auszuprobieren.

Ergänzende Trainingsmethoden – Stärken und Schwächen von E-Learning im Verein

Die Stärken

Die Bezeichnung „Neue Medien“ sollte man also nicht so verstehen, dass die alten Lehrmethoden nichts mehr wert sind. E-Learning-Programme besitzen aber einige spezielle Stärken. Hier die wichtigsten im Überblick:

Der Nutzer kann im Idealfall…

  • das Bildungsangebot nutzen, wann und wo er möchte
  • sein Lerntempo selbst bestimmen
  • unterschiedliche Lernmittel nutzen, die sich ergänzen
  • mit anderen Lernenden und einem Lernbegleiter („Teletutor“) mittels elektronischer Kommunikationsmittel in Kontakt treten

Durchgehender Spielbetrieb

Viele herkömmliche Lernmethoden sind an Ort und Zeit gebunden. E-Learning öffnet die Vereinstüren für seinen Nutzer auf Knopfdruck 24 Stunden täglich: Er kann lernen, wann er will und – wenn er über ein Laptop verfügt – auch wo er will. Dieses hohe Maß an Flexibilität ist daher für Vereine nicht zu unterschätzen. Ehrenamtliche können zum Beispiel die ruhigen Minuten zwischendurch oder zu Hause nutzen, um sich fit für neue Aufgaben zu machen.

Effizient und attraktiv dank multimedialer Wissensvermittlung

Durch den kombinierten Einsatz unterschiedlicher digitaler Medien kann der Lernprozess in der jeweils effektivsten Form aufbereitet werden. Gut aufeinander abgestimmt, bietet der Medien-Mix nicht nur viel Abwechslung, sondern nutzt auch die Stärken der einzelnen Medien: zum Beispiel Texte, um theoretisches Wissen zu vermitteln und Videos, um die praktische Umsetzung zu veranschaulichen.

Individuelle Lernpfade dank Hypertext

Moderne Informationssysteme sind häufig „hyperstrukturiert“: Die Inhalte sind nicht (nur) linear in aufeinander aufbauende Einheiten geordnet, sondern (auch) netzartig per (Hyper-)Links verknüpft. Ein Beispiel macht es deutlicher: Eine Trainingsmethode wird in einem Text erklärt. Per Link kann der Nutzer eine Animation zu einer bestimmten Übung starten und über einen weiteren Link das Glossar mit anatomischen Definitionen abrufen. Der Nutzer kann sich also seinen eigenen Informationspfad schaffen, statt Schritt für Schritt der inhaltlichen Gliederung folgen zu müssen.

Interaktive Elemente: Feedback und Dialog

Vor allem Online-Lernmedien mit Feedback-Funktion und integrierten Kommunikationsmitteln lassen den Lernenden nicht allein. Der „Ball“ kommt immer zu ihm zurück:

  • Gute E-Learning-Programme geben ein möglichst präzises Feedback zu Übungsaufgaben. Entweder in Form von Hinweisen (aus der integrierten Datenbank) zu typischen Fehlerquellen, Tipps inklusive. Oder aber durch einen Teletutor, der den oder die Lernenden fachlich betreut, zum Beispiel Aufgaben korrigiert und Hilfen gibt oder Diskussionsbeiträge in Internetforum bearbeitet.
  • Kommunikationsmittel wie E-Mail oder Chat verbinden Lernende untereinander. So lassen sich Fragen schnell beantworten oder Probleme und Ideen diskutieren. Das hält die Motivation auf einem hohen Niveau.
    Man kann zwei Gruppen von Kommunikationsmedien unterscheiden, die synchronen und die asynchronen:

    • Synchron bedeutet, dass die Teilnehmer zu gleichen Zeit miteinander kommunizieren, wie zum Beispiel bei Chats, Videokonferenzen oder Whiteboards.
    • Asynchron heißt, dass die Teilnehmer zeitlich versetzt miteinander kommunizieren, wie zum Beispiel bei der E-Mail-Korrespondenz.

Geheimtraining mit Spielanzeige

Wer lässt sich schon gern beobachten, wenn der Versuch mal daneben geht – selbst wenn es nur ein Training war. Wer beim E-Learning Fehler macht, bekommt sie angezeigt, ohne dass ihm Zuschauer über die Schulter blicken. Das stärkt die Bereitschaft, sich schnell an Prüfungsaufgaben heranzuwagen.

Kostensenkung? Kommt drauf an!

Es gibt unterschiedliche Meinungen darüber, ob E-Learning eine kostengünstige Methode der Wissensvermittlung ist. Zumindest die vielseitigen und multifunktionalen WBTs sind nicht für Kleingeld zu haben. Zumal die Nutzung oft auch Investitionen in die technische Infrastruktur, zum Beispiel moderne Computer, erfordert. Auf der anderen Seite stehen mögliche Einsparungen, zum Beispiel für externe Seminare mit den typischen Kosten wie Kursgebühren, Reise- und Übernachtungskosten.

Tipp: Was aber, wenn die Anschaffung zwar wirtschaftlich wäre, die finanziellen Möglichkeiten eines Vereins trotzdem übersteigt? Selbst größere Vereine sind mit den nötigen Investitionen vielleicht überfordert. Was dann helfen könnte sind Kooperationen. Ob andere Vereine, ob Bildungseinrichtungen oder kleinere Unternehmen mit (teilweise) übereinstimmendem Bedarf: Mit Partnern lässt sich vieles bewegen! Gemeinsam lassen sich die Kosten vielleicht doch stemmen. Und manche entfallen vielleicht ganz, weil einer der Partner bereits über die nötige technische Ausstattung verfügt.

Schwächen

Wo Licht ist, fällt auch Schatten, das ist beim E-Learning nicht anders. Allerdings beruhen manche Schwächen, die E-Learning-Programmen angekreidet werden, bei genauerem Hinsehen auf ungünstigen Rahmenbedingungen. Sie lassen sich durch Gegenmaßnahmen mindern oder ganz abstellen.

Erfolg nur mit Durchhaltewillen

Die bunte Welt der elektronischen Lernmedien ist für viele Nutzer zunächst äußerst faszinierend. Doch nach einiger Zeit lässt der Reiz des Neuen nach. Dann kann sich eine der Stärken von E-Learning, nämlich das selbstbestimmte Lernen, zum Nachteil auswirken. Nur wenn Nutzer ein gehöriges Maß an Eigenmotivation aktivieren, bewältigen sie die – zumindest bei komplexen Inhalten – langen Lernkilometer und kommen als Wissende ans Ziel.

Lernen will gelernt sein

Ein Seminar bindet die Teilnehmer in einen einerseits strukturierten, andererseits flexiblen didaktischen Rahmen ein. Der Dozent kann sein Lehrkonzept jederzeit den Bedürfnissen der Teilnehmer anpassen und auf Schwierigkeiten eingehen. Eine ähnlich intensive Betreuung bieten selbst E-Learning-Programme mit Teletutor nicht. Wer mit elektronischen Medien lernt, braucht deshalb größere Selbstlernkompetenz:

Er muss…

  • sich den Lehrstoff selbst organisieren, zum Beispiel Inhalte auf ihre Wichtigkeit beurteilen,
  • Verständnisprobleme klären,
  • beim Lösen von Testaufgaben der Verführung widerstehen, sich selbst über seinen Fortschritt zu täuschen, indem er schnell noch einmal nachblättert.

Kein Mannschaftsspiel

E-Learning-Programme, selbst Online-Trainings mit integrierten Kommunikationsmitteln, schaffen keinen unmittelbaren Kontakt. Gedanken per E-Mail auszutauschen, ist zwar hilfreich, aber kein Ersatz für die zwischenmenschliche Begegnung. Die lässt sich nicht künstlich simulieren. Letztlich bleibt jeder ein Einzelspieler – es sei denn, ein Verein sorgt selbst für begleitende „echte“ Gespräche.

Stecknadeln im Heuhaufen

So reichhaltig das E-Learning-Angebot mittlerweile ist, so groß ist die Qual der Wahl und die Gefahr von Fehlgriffen. Nicht nur ein gutes, sondern das richtige Programm aufzuspüren, gelingt nur mit Kompass, nämlich einer präzisen Bedarfsanalyse



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