Mobilitätsprämie Titelbild

Mobilitätsprämie: So gibt es den Bonus

Fahrtgeld direkt aufs Konto? Mit der Prämie ist das möglich

Für viele Arbeitnehmer liegt der Arbeitsplatz weit vom Wohnort entfernt. Der Fahrtweg ist dabei oft mit zeitlichem und vor allem finanziellem Aufwand verbunden. Einen Teil der Kosten über die Steuererklärung zurückholen? Das verspricht zumindest die Pendlerpauschale. Geringverdiener bleiben oft auf den Kosten sitzen. Und genau diesen Fall soll die Mobilitätsprämie auffangen!

Was ist die Mobilitätsprämie?

Die Mobilitätsprämie ist eine steuerliche Förderung für Geringverdiener mit längeren Arbeitswegen. Die Förderung kann ab dem Steuerjahr 2021 erstmalig beantragt werden und läuft zunächst bis zum Steuerjahr 2026.

Es profitieren Steuerzahler, deren Einkommen unterhalb des Grundfreibetrags liegt und die mehr als 21 Kilometer zur Arbeit pendeln. Dies betrifft laut Bundesfinanzministerium rund 250.000 Beschäftigte. Dein Vorteil: Über die Mobilitätsprämie kannst du ab dem 20. Kilometer für jeden weiteren Kilometer 4,9 Cent Steuern zurückholen.

Video: Mobilitätsprämie

Neben der Pendlerpauschale gibt auch die Mobilitätsprämie für die täglichen Fahrten zur Arbeit. Geringverdiener erhalten für lange Fahrtstrecken ab einen zusätzlichen Steuerbonus.

Mobilitätsprämie und Pendlerpauschale – Wo ist der Unterschied?

Der Weg zur Arbeit kann von der Steuer abgesetzt werden – und zwar mit der Pendlerpauschale30 Cent pro Kilometer der Entfernung zwischen Wohnung und Arbeitsplatz darfst du bei der Steuer ansetzen. Ab 2021 sogar 35 Cent ab dem 21. Entfernungskilometer, ab 2024 dann 38 Cent. Die Erhöhung der Pendlerpauschale ist vorerst bis Ende 2026 befristet. Mit dieser Anhebung soll den steigenden Spritkosten aufgrund der CO₂-Bepreisung Rechnung getragen werden.

Die Pendlerpauschale zählt zu den Werbungskosten. Das bedeutet: Wenn du deine Steuererklärung abgibst, werden diese Kosten von deinen Einkünften abgezogen. Dadurch verringert sich dann deine Steuerlast.

Du bekommst die Pauschale also nicht ausgezahlt, sondern zahlst entsprechend weniger Steuern oder darfst sogar mit einer Rückerstattung rechnen. Wie viel du jeweils sparst, hängt von deinem individuellen Steuersatz ab. Je höher die Einkünfte, desto höher der Steuersatz, desto mehr lässt sich sparen.

Mobilitätsprämie vs. Pauschale Infografik

Was ist, wenn ich gar keine Steuern zahle?

Doch Steuern zahlen muss nur, wer ein Einkommen oberhalb des Grundfreibetrags hat. Wer also weniger verdient, zahlt keine Steuern und kann im ersten Schritt auch keine Steuern sparen. Wer also weit zur Arbeit fährt, aber wenig verdient, bleibt auf den Zusatzkosten sitzen.

Ist die Erhöhung der Pendlerpauschale für Geringverdiener also ein Nullsummenspiel?

Nein, denn hier kommt die Mobilitätsprämie ins Spiel.

Fahrtkostenerstattung direkt aufs Konto!

Dass das ziemlich ungerecht ist, hat auch der Gesetzgeber erkannt. Deshalb ist die Mobilitätsprämie ab 2021 auch für Geringverdiener möglich. Damit kannst du die erhöhten Fahrtkosten erstatten lassen. Diese gibt es ab dem 21. Entfernungskilometer.

Mobilitätsprämie vs. Pendlerpauschale – wo liegt der Unterschied?

Im Gegensatz zur Pendlerpauschale handelt es sich bei der Mobilitätsprämie nicht um Werbungskosten. Sondern um eine direkte Zahlung vom Finanzamt auf dein Konto.

Wer bekommt die Mobilitätsprämie?

Von der Mobilitätsprämie profitierst du, wenn du

  • ein zu versteuerndes Einkommen unterhalb des Grundfreibetrags hast
  • dein Arbeitsplatz mindestens 21 Kilometer vom Wohnort entfernt ist

Auszubildende sollten prüfen, ob sie die Prämie bekommen

Da Auszubildende oft während der Ausbildung wenig verdienen, könnten sie von der Mobilitätsprämie profitieren. Zumindest dann, wenn sie einen weiten Arbeitsweg haben.

Insgesamt soll die Mobilitätsprämie laut Bundesfinanzministerium circa 250.000 Beschäftigte entlasten. Sie ist vorerst bis zum 31.12.2026 befristet.

Experten Tipp

Auch für Fahrten zur Zweitwohnung

Die Mobilitätsprämie wird auch für Fahrtwege gezahlt, die du für Familienheimfahrten im Rahmen der doppelten Haushaltsführung hattest.

Wie hoch ist die Mobilitätsprämie?

Grundlage für die Berechnung der Mobilitätsprämie ist die Entfernungspauschale. Ab 2021 35 Cent ab dem 21. Entfernungskilometer, ab 2024 dann 38 Cent.

Aber: Die Berechnung ist etwas komplizierter. Letztlich beträgt die Mobilitätsprämie 14 Prozent auf die Entfernungspauschale ab dem 21. Kilometer. Aber nur, wenn bestimmte Betragsgrenzen eingehalten werden, gibt es tatsächlich Geld vom Staat.

Klingt kompliziert? Dann lass den Betrag einfach mit WISO Steuer automatisch ausrechnen und berücksichtigen.

So berechnet das Finanzamt die Mobilitätsprämie

Kilometer mal Pauschale mal 14 Prozent gleich Erstattung? Klingt logisch, aber es wäre nicht das deutsche Steuerrecht, wenn es so einfach wäre. Die Berechnung ist leider etwas komplizierter. Denn das Finanzamt berücksichtigt neben der Entfernung und der Pauschale auch die Höhe des zu versteuernden Einkommens, den Grundfreibetrag und den Arbeitnehmerpauschbetrag. So wird vereinfacht gesagt errechnet, wie viel Steuerersparnis Ihnen aufgrund der erhöhten Entfernungspauschale entgeht.

Beispiel Arbeitnehmer

Beispiel: Prämie berechnen

Stefanie fährt 45 Kilometer zur Arbeit. Insgesamt ist sie im Jahr 2021 nach Abzug von Urlaubs- und Krankheitstagen an 150 Tagen im Büro gewesen. Nach Abzug aller Kosten und Sonderausgaben beträgt Ihr zu versteuerndes Einkommen 9.000 Euro.

Schritt 1: Entfernungspauschalen berechnen

  • für die ersten 20 Kilometer:
    150 Tage x 20 km x 30 Cent = 900 Euro
  • ab dem 21. Kilometer berechnen
    150 Tage x 25 km x 35 Cent = 1.312,50 Euro
  • insgesamt
    900 Euro + 1.312,50 Euro = 2.212,50 Euro

Schritt 2: Arbeitnehmerpauschbetrag (1.000 Euro) abziehen

  • 2.212,50 Euro – 1.000 Euro = 1.212,50 Euro

Schritt 3: Differenz zwischen zu versteuerndem Einkommen und Grundfreibetrag (2021: 9.744 Euro) bilden

  • 9.744 Euro – 9.000 Euro = 744 Euro

Schritt 4: Den niedrigsten Betrag aus den Schritten 1 bis 3 nehmen:

  • Ergebnis Schritt 1= Pauschale ab dem 21. Kilometer = 1.312,50 Euro
  • Ergebnis aus Schritt 2 = 1.212,50 Euro
  • Ergebnis aus Schritt 3 = 744 Euro = niedrigster Betrag = Bemessungsgrundlage

Schritt 5: Bemessungsgrundlage aus Schritt 4 x 14 %

  • 744 x 14 % = 104,16 Euro

Ergebnis: Höhe der Mobilitätsprämie

Stefanie bekommt vom Finanzamt eine Mobilitätsprämie in Höhe von 104,16 Euro erstattet. Das wären also die Kosten, die sie zusätzlich zahlen müsste, weil sich die erhöhte Entfernungspauschale steuerlich bei ihr nicht auswirkt.

Wie stelle ich den Antrag für die Mobilitätsprämie?

Die gute Nachricht: Die Mobilitätsprämie wird auf altbewährte Weise beantragt. Und zwar über die jährliche Steuererklärung. Hierfür gibt es ein zusätzliches Formular: die Anlage-Mobilitaetspraemie-2021. Die Mobilitätsprämie beantragst du also erstmals mit der Steuererklärung für das Jahr 2021. Hast du in der Vergangenheit bereits regelmäßig Steuererklärung eingereicht, kommt keine Zusatzarbeit auf dich zu. Wichtig ist nur, dass du Angaben zu deinen Fahrtwegen zur Arbeit machst.

Hast du bisher keine Steuererklärung abgegeben, so kann sich das mit der Mobilitätsprämie lohnen! Dabei gibt es zahlreiche Tipps und Tricks, wie du sich das Ganze so leicht wie möglich machen kannst. Wie es geht, liest du in unserem Beitrag: Steuererklärung selbst machen.

Achtung Icon

Nicht unter 10 Euro

Leider hat die Mobilitätsprämie einen schalen Beigeschmack. Nicht nur die Berechnung ist kompliziert und der Erstattungsbetrag meist niedriger als erhofft. Auch wird die Prämie nicht ausbezahlt, wenn sie weniger als 10 Euro beträgt.

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