Ob Gehalt, Einkäufe oder Tanken – überall zahlst du Steuern. Manche direkt an das Finanzamt, andere verstecken sich im Preis. Genau hier liegt der Unterschied zwischen direkten und indirekten Steuern. Aber was bedeutet das konkret für dein Einkommen, deine Ausgaben und deine Steuererklärung?
Schnelleinstieg
Kurz & knapp
- Direkte Steuern zahlst du selbst an das Finanzamt, bei indirekten Steuern trägst du die Last über höhere Preise
- Direkte Steuern sind oft progressiv, indirekte wirken eher regressiv
- Nur bestimmte direkte Steuern kannst du absetzen
Ob Einkommensteuer oder Mehrwertsteuer – WISO Steuer zeigt dir, welche Steuern dich betreffen, was du absetzen kannst und wo du Geld zurückholst. Schnell, sicher und verständlich – ganz ohne Steuerchaos.
Direkte Steuern: Das steckt dahinter
Bei direkten Steuern zahlst du die Abgabe selbst und trägst sie auch wirtschaftlich. Typische Beispiele sind Einkommensteuer, Lohnsteuer, Körperschaftsteuer, Grundsteuer, Kfz-Steuer, Erbschaftssteuer oder Abgeltungssteuer auf Kapitalerträge. Die Kapitalertragsteuer ist – wie auch die Lohnsteuer – eine Erhebungsform der Einkommensteuer. Beide werden direkt an der Quelle einbehalten und an das Finanzamt abgeführt.
Wichtig: Deine persönlichen Verhältnisse spielen dabei eine Rolle. Freibeträge, Steuerklassen oder der progressive Einkommensteuertarif sorgen dafür, dass höhere Einkommen stärker belastet werden. Dies entspricht demLeistungsfähigkeitsprinzip: Wer mehr verdient, zahlt auch relativ mehr Steuern.
Relevanz für die Steuererklärung
Direkte Steuern sind für dich in der Steuererklärung relevant. Über die Einkommensteuererklärung kannst du dir zu viel gezahlte Lohnsteuer zurückholen. Werbungskosten, Sonderausgaben oder Freibeträge wirken sich direkt auf deine Steuerlast aus. Kapitalanleger profitieren von der Günstigerprüfung, wenn der persönliche Steuersatz unter 25 Prozent liegt. Sie können sich die Einkommensteuererklärung zu viel einbehaltene Abgeltungssteuer zurückholen. Als Vermieter kannst du die Grundsteuer für vermietete Immobilien als Werbungskosten abziehen.
Indirekte Steuern tauchen in der Einkommensteuererklärung nicht auf. Die Mehrwertsteuer, die du beim Einkaufen zahlst, ist privat nicht absetzbar.
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Was sind indirekte Steuern?
Bei indirekten Steuern zahlst du sie zwar mit, führst sie aber nicht selbst ans Finanzamt ab. Das übernimmt der Händler oder Hersteller – du trägst die Belastung über den Preis.
Klassische Beispiele sind Umsatzsteuer (Mehrwertsteuer) und Verbrauchsteuern wie Tabaksteuer, Energiesteuer, Stromsteuer oder Kaffeesteuer. Diese Steuern sind im Endpreis enthalten und für den Endverbraucher oft nicht direktsichtbar.
Was bedeutet Steuerinzidenz?
Steuerinzidenz bedeutet: Eine Person schuldet die Steuer zwar rechtlich (Steuerschuldner), eine andere trägt aber am Ende die wirtschaftliche Last (Steuerträger). Bei direkten Steuern sind Steuerschuldner und Steuerträger in der Regel identisch. Bei indirekten Steuern führt zwar der Verkäufer die Steuer ab, aber als Verbraucher trägst du sie über den höheren Preis.
Die Abgrenzung kann verschwimmen: Beispielsweise können Vermieter die Grundsteuer auf Mieter umlegen, sodass die Mieter wirtschaftlich belastet sind, obwohl der Vermieter Steuerschuldner ist. Umgekehrt können Unternehmen indirekte Steuern wie die Umsatzsteuer nicht immer vollständig weitergeben – etwa bei starker Konkurrenz. Dann tragen sie zumindest teilweise die wirtschaftliche Last selbst.
Direkt vs. indirekt – der praktische Unterschied
| Indirekte Steuern | Direkte Steuern |
|---|---|
| Du zahlst über den Preis, der Händler führt sie ab | Du zahlst selbst direkt an das Finanzamt |
| Verbrauchssteuern: - Stromsteuer - Energiesteuer - Tabaksteuer - Biersteuer | Personensteuern: - Einkommensteuer - Kirchensteuer - Schenkungssteuer - Erbschaftssteuer |
| Verkehrssteuer: - Umsatzsteuer - Versicherungssteuer | Sachsteuern & Realsteuern: Gewerbesteuer - Grundsteuer - Kfz-Steuer - Grunderwerbsteuer |
Was davon ist absetzbar – und wo lauern Irrtümer?
Nicht jede Steuer kannst du in deiner Steuererklärung angeben. Einkommensteuer oder Mehrwertsteuer auf private Einkäufe gehören zum Beispiel nicht dazu. Ein häufiger Irrtum: Kassenzettel sammeln, um die darin enthaltene Mehrwertsteuer zurückzubekommen. Das gilt nur für Unternehmer mit Berechtigung zum Vorsteuerabzug – nicht für Privatpersonen.
Absetzbare Steuern für Privatpersonen:
Die Lohnsteuer selbst ist keine abziehbare Ausgabe. Die bereits vom Arbeitgeber abgeführte Lohnsteuer wird mit der festgesetzten Einkommensteuer verrechnet. Durch die Angabe von Freibeträgen, Werbungskosten oder Sonderausgaben kann sich eine Steuererstattung ergeben.
Absetzbare Steuern im Zusammenhang mit Einkünften:
Darüber hinaus gibt es viele weitere Steuerersparnisse durch Abzugsmöglichkeiten: Werbungskosten, Handwerkerleistungen, haushaltsnahe Dienstleistungen, Ausgaben für Gesundheit oder Pflege.
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FAQ: Direkte & indirekte Steuern
Welche Steuern gelten als direkt?
Welche Steuern sind indirekt?
Was ist der Unterschied zwischen direkten und indirekten Steuern?
Welche Steuern kann ich absetzen?
Weitere Fragen
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Quelle: BMF; Einkommensteuergesetz (EStG) – u. a. § 10, § 32a; Umsatzsteuergesetz (UStG) – u. a. § 1, § 12;