Rechnungsstellung: Für wen ist sie Pflicht?

Selbstmarketing für Introvertierte und Einzelgänger

Nicht jede/r Selbstständige ist ein geborener Selbstdarsteller. Im Marketing-Zeitalter der „Image-Ethik“ (Steven Covey) haben eher introvertierte Menschen im Geschäftsleben Nachteile. Soweit, so richtig. Das bedeutet aber nicht, dass zurückhaltende Zeitgenossen zwangsläufig erfolglos sein oder bleiben müssen. Berühmte Einzelgänger wie Bill Gates, Steve Wozniak oder Larry Page zeigen, dass man wahrlich keine Quasselstrippe sein muss, um sich durchzusetzen.

Nur weil jemand ein „ruhiger Vertreter“ ist, sich bei der Kontaktaufnahme schwertut, seichtem Smalltalk nichts abgewinnen kann und größere Menschansammlungen meidet, leidet er oder sie noch lange nicht unter einer psychischen Störung. Introvertiert sein ist keine Krankheit, die therapiert und geheilt werden müsste: Fast die Hälfte der Menschheit gehört zu dieser Spezies!

Lektüretipps
In ihrem Bestseller „Still“ hat Susan Cain die „Kraft der Introvertierten“ eindrucksvoll beschrieben. Sylvia Löhken erläutert in „Leise Menschen – starke Wirkung“, wie introvertierte Persönlichkeiten eigene und fremde Vorurteile überwinden, Präsenz zeigen und Gehör finden.

Stärken stärken statt „Defizite” zu bekämpfen

Lassen Sie sich also bloß nicht verrückt machen, wenn Sie zur Zunft der zurückhaltenden Zeitgenossen zählen: Sie haben einfach andere Stärken als Extrovertierte! Am besten nutzen Sie diese Stärken selbstbewusst und konsequent: Damit erreichen Sie jedenfalls mehr als gegen Ihr Naturell anzuarbeiten und sich als Partylöwe zu gebärden.

Wenn Sie kein großer Redner und kein geistesgegenwärtiger Alleinunterhalter sind, dann profilieren Sie sich halt als guter Zuhörer. Sie werden sich wundern: Im Zeitalter der Sprücheklopfer und Wichtigtuer lässt sich mit Aufmerksamkeit und Zuwendung gut punkten. Erst recht dann, wenn man die Ausführungen seriöser Gesprächspartner anschließend positiv würdigt.

Mehr noch: Indem Sie aufmerksam sind und aktiv zuhören, lernen Sie auf jeden Fall dazu. Entweder inhaltlich, weil ein Gespräch wirklich interessant ist. Oder weil Sie merken, wie dünn die Bretter sind, die andere bohren. Um Ihre Stärken als ruhender Pol zu entfalten, brauchen Sie keine teuren Rhetorikkurse und Erfolgstrainings zu belegen. Zwei einfache Basistechniken wirken bereits oft Wunder:

  • Elementare Fragetechniken kennenlernen und ausprobieren: Durch offene Fragen halten Sie den Gesprächsfluss im Gang, ohne selbst Statements abgeben oder Vorträge halten zu müssen („Was halten Sie von …?“, „Welche Erfahrungen haben Sie denn mit … gemacht?“, „Was ist Ihnen dabei am wichtigsten?“, „Wie setzen Sie … in der Praxis um?“)
  • Kurze Selbstpräsentationen zurechtlegen: Wenn Sie eine ca. 30- bis 60-sekündige Beschreibung des eigenen Geschäftsmodells in der Hinterhand haben, sind Sie der unvermeidlichen Frage „Und was machen Sie so!?“ nicht mehr hilflos ausgeliefert. Unter dem Stichwort „Elevator Pitch” (= Aufzugspräsentation) finden Sie zahlreiche Anleitungen, wie Sie einen solchen Werbespot in eigener Sache vorbereiten.

Und selbst wenn Sie um Live-Events generell einen Riesenbogen machen, brauchen Sie im Zeitalter elektronischen Kommunikation nicht als Eremit zu leben: In sozialen Netzwerken, Internetforen, Weblogs und ähnliche Plattformen können Sie Ihre virtuellen Kommunikationsfähigkeiten in aller Ruhe unter Beweis stellen.

Der asynchrone schriftliche Austausch ist für viele stille Menschen nämlich das perfekte Medium: Schließlich mangelt es ihnen ja nicht an Wissen, Erfahrung oder sprachlichen Fähigkeiten. Sie sind in größeren Gesprächsrunden einfach weniger geistesgegenwärtig oder durchsetzungsfähig.

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