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Bootstrapping: Gründen mit wenig Geld

Bootstrapping: Gründen mit wenig Geld

Bootstrapping hat Konjunktur in der Startup-Szene. Gemeint ist die Gründung eines eigenen Unternehmens mit bescheidenen finanziellen Mitteln. Das bedeutet der Gründer wagt den Schritt in die Selbstständigkeit ganz ohne oder mit möglichst wenig Fremdkapital. Das Konzept passt perfekt zur gegenwärtigen Minimalismus-Bewegung.

Wenn Sie sich in den letzten Jahren selbstständig gemacht oder ein kleines Gewerbeunternehmen gestartet haben, gehören Sie womöglich ohne Ihr Wissen zur wachsenden Bootstrapper-Gemeinde:

Was bedeutet Bootstrapping?

Der Begriff Bootstrapping geht zurück auf die englischen „bootstraps“. Mit Schnürsenkeln und Schuhe binden haben die jedoch nichts zu tun. Vielmehr handelt es sich bei Bootstraps um die am oberen Stiefelrand angebrachten Schlaufen: Diese helfen nicht nur beim Anziehen der Stiefel. Sie stehen sinnbildlich dafür, sich an den Haaren aus dem Sumpf zu ziehen. („He pulled himself over a fence by his bootstraps“).

Bootstrapping meint also, aus dem Nichts und aus eigener Kraft etwas scheinbar Unmögliches zu schaffen. Neu ist Bootstrapping im Geschäftsleben keineswegs: Die von Amar Bhidé entwickelte Idee hat bereits mehr als ein Vierteljahrhundert auf dem Buckel.

Beim Business-Minimalismus geht es keineswegs darum, angesichts mangelnder Ressourcen bloß aus der Not eine Tugend zu machen. Der Verzicht auf externe Finanzierungen und Fremdbestimmung erhöht nach Bhidés Feststellungen vielmehr die Wahrscheinlichkeit, ein solides Unternehmen auf die Beine zu stellen.

Startup-Jagd nach Risikokapital

Hintergrund der Bootstrap-Überlegungen war die gegen Ende des letzten Jahrhunderts weit verbreitete Jagd innovativer Start-ups nach Risikokapital und Unterstützung durch Business Angels. Wer etwas auf sich und seine Geschäftsidee hielt, suchte sich finanzkräftige Investoren. Viele Gründer setzten sogar von Anfang an auf eine „Exit-Strategie“. Ziel: Um jeden Preis wachsen und die verbliebenen eigenen Anteile binnen weniger Jahre mit Millionengewinnen verkaufen. Für einige wenige Glücksritter wurde der Traum wahr – die allermeisten scheiterten.

Lange vor dem Platzen der Dotcom-Blase wies Entrepreneurship-Forscher Bhidé bereits darauf hin, dass die Erfolgschancen junger Unternehmen durch üppige Ausstattung mit Fremdkapital nicht steigen.

Im Gegenteil: Das Big-Money-Business erfordert den Einsatz …

  • gründlicher Marktforschung,
  • optimierter Businesspläne,
  • hoher Anfangsinvestitionen,
  • erstklassiger und entsprechend teurer Gründungsteams und
  • langer Anlaufphasen mit geringen Gewinnen.

Zwar kann dieses Vorgehen für große Unternehmen in forschungs- und technologieintensiven Branchen unumgänglich und sinnvoll sein. Für viele kleine und mittlere Unternehmen ist die Konzentration auf langfristige Planungen, Marktforschung, Businessplanwettbewerbe und Pitches jedoch kontraproduktiv.

Soviel ist ohnehin klar: Wer Geldgeber an Bord holt, verliert von vornherein einen Teil seiner Entscheidungshoheit. Sofern es überhaupt so weit kommt: Die Wahrscheinlichkeit, Investoren zu finden, ist bekanntlich ausgesprochen gering. Der Anteil risikokapitalfinanzierter Startups liegt erfahrungsgemäß im Promille-Bereich. Bereits der Versuch bindet jedoch sehr viel Energie.

Hinzu kommt: Im Erfolgsfall verleitet die dann üppige Kapitalausstattung zu Selbstüberschätzung und Verschwendung. Umgekehrt provoziert das Ausbleiben von Risikokapital-Beteiligungen Fehleinschätzungen: Die Fähigkeit, Beteiligungskapital an Land zu ziehen, sagt wenig über die tatsächliche Tragfähigkeit einer Geschäftsidee aus.

Bootstrap-Empfehlungen für Startups

In seinem viel beachteten Aufsatz „Bootstrap Finance: The Art of Start-ups“ empfiehlt Bhidé daher stattdessen:

  1. Werden Sie schnell einsatzfähig. Es muss keine Revolution sein. Nachahmen ist ok.
  2. Halten Sie ruhig nach schnellem Erfolg und Mitnahme-Effekten Ausschau.
  3. Bieten Sie anfangs möglichst hochwertige Produkte oder Dienstleistungen an, damit sich der unvermeidliche Kundendienst lohnt! Und: Konzentrieren Sie sich nach Möglichkeit auf B2B-Geschäfte.
  4. Verzichten Sie bei der Personalbeschaffung auf teure Spitzenkräfte.
  5. Vermeiden Sie unkontrolliertes Wachstum.
  6. Konzentrieren Sie sich auf tatsächliche Zahlungszuflüsse – statt auf Marktanteile oder zukünftige Gewinne.
  7. Holen Sie Banken an Bord, lange bevor größerer Kreditbedarf entsteht.

Im Mittelpunkt steht die Überlegung, sein Unternehmen ganz bewusst mit knappen Ressourcen zum Laufen zu bringen. Das angepeilte Wachstum von Low-Budget-Projekte soll dann aus den laufenden Einnahmen finanziert werden.

Das Credo des Bootstrapping ist denkbar einfach:

  • Keine Zeit verlieren,
  • klein anfangen und einfach loslegen,
  • auf das Wesentliche konzentrieren,
  • möglichst schnell Erfahrung sammeln,
  • flexibel bleiben,
  • anfängliche Investitionen und fixe Betriebsausgaben auf ein Mindestmaß beschränken,
  • Fehler zeitnah im laufenden Betrieb korrigieren und Pläne kontinuierlich anpassen,
  • langsam, aber stetig wachsen (soweit es die tatsächlich erwirtschafteten Gewinne zulassen),
  • Herr im eigenen Haus bleiben und vor allem:
  • nicht (zu früh) bequem werden.

Wer sich an diese Richtschnur hält, senkt das Risiko und behält seine Selbstständigkeit. Außerdem erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, mit beiden Beinen auf dem Boden zu bleiben und ein solides Unternehmen ans Laufen zu bringen.

Das Bootstrap-Konzept gilt auch für Freelancer

Die Bootstrap-Philosophie richtet sich hauptsächlich an junge und wachsende Unternehmen. Sie lässt sich aber auch auf Freiberufler-Praxen und gewerbliche Freelancer übertragen. Die meisten Selbstständigen praktizieren den Business-Minimalismus anfangs rein intuitiv.

Schließlich sind der Investitionsbedarf und die laufenden Fixkosten smarter Dienstleister in der Startphase ohnehin vergleichsweise gering:

  • Repräsentativ eingerichtete Geschäftsräume in 1a-Lagen sind meistens entbehrlich. Oft kann die Arbeit im Home-Office oder direkt beim Kunden erledigt werden. Alternativ ist die befristete Nutzung von Co-Working-Spaces, Miet- und Gemeinschaftsbüros möglich.
  • Privat angeschaffte Hard- und Software, Büroausstattung, Werkzeuge und Fahrzeuge werden geschäftlich genutzt.
  • Fehlende Ressourcen lassen sich vielfach gebraucht kaufen oder mieten.
  • Mitarbeiter müssen – wenn überhaupt – anfangs noch nicht fest eingestellt werden. Für personelle Unterstützung sorgen selbstständige Kooperationspartner, Aushilfskräfte oder Zeitarbeiter.
  • Wer sich auf seine Kernkompetenzen konzentrieren möchte, kann vor- und nachgelagerte betriebliche Funktionen aber auch gleich von „Komponenten“-Anbietern oder -Portalen erledigen lassen. Der Gründer erledigt sein Kerngeschäft: Um Marketing, Logistik, Buchführung etc. kümmern sich Online-Partner. Standardisierte Schnittstellen versprechen nahtlose Kooperation.

Merkwürdigerweise empfinden manche Gründer ihren geringen Kapitalbedarf als Defizit.

It’s not a bug – it’s a feature!

Den vermeintlichen Makel versuchen sie dann durch überflüssige Anschaffungen (z. B. repräsentative Geschäftswagen), aufwändige Werbematerialien, teure Anzeigenkampagnen oder exklusive Geschäftsessen zu kompensieren. In der irrigen Annahme, das sei im Geschäftsleben so üblich.

Die gute Nachricht der Bootstrapping-Bewegung: Das Vermeiden oder Minimieren von Ausgaben ist keineswegs ehrenrührig. Geschäftskunden wissen professionelle Sparsamkeit durchaus zu schätzen: Die wissen ja, dass sie die kostspieligen Extravaganzen letztlich mitbezahlen müssen.

Wer es schafft, sich selbst an den Haaren aus dem Gründungssumpf zu ziehen, kann stolz auf sich sein. Und steht hinterher umso besser da. Zumal der Turbostart in die Selbstständigkeit nicht nur betriebliche Vorteile hat: Je schneller Sie erste Rechnungen schreiben und Einnahmen erzeugen, desto früher können Sie Ihren persönlichen Lebensunterhalt und die eigene soziale Sicherung mit Ihrer Tätigkeit bestreiten.

Zugegeben: Die richtige Mittelverwendung ist immer eine Gratwanderung. Beim Bootstrapping geht es ja darum, einen möglichst großen Teil der Zahlungszuflüsse gleich wieder in den Betrieb zu stecken. Anders als fremdfinanzierten Startups bekommen Business-Minimalisten diesen Zusammenhang aber von Anfang an zu spüren: Betriebliche und persönliche Sparsamkeit gehen somit Hand in Hand.

Finanzen laufend überwachen

Damit ein Bootstrap-Projekt erfolgreich ist, müssen private und geschäftliche Einnahmen und Ausgaben laufend erfasst und kontrolliert werden. Beim Aufzeichnen und Auswerten privater Kosten helfen …

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