Essen gehen und Steuern sparen? Ja, das geht! Unter bestimmten Voraussetzungen können Unternehmer â aber auch Arbeitnehmer â Bewirtungskosten absetzen. DafĂŒr stellt das Finanzamt aber strenge Regeln auf. Welche das sind und wie der Steuervorteil sicher ist, erklĂ€ren wir in diesem Beitrag.
Schnelleinstieg
- Kurz & knapp
- Bewirtungskosten absetzen
- Bewirtungskosten absetzen mit dem Bewirtungsbeleg
- Bewirtungskosten absetzen: Arbeitnehmer
- Wann kann ich Bewirtungskosten in voller Höhe absetzen?
- Bewirtungskosten absetzen fĂŒr Angestellte â was gilt?
- Wie kann ich in der SteuererklÀrung Bewirtungskosten absetzen?
- FAQ: Bewirtungskosten absetzen
Kurz & knapp
- Um Kosten abzusetzen, brauchst du unbedingt einen vollstÀndigen Bewirtungsbeleg
- Auch Arbeitnehmer können Bewirtungskosten als Werbungskosten absetzen
- Das Essen oder die Feier muss immer einen rein beruflichen Zweck erfĂŒllen
Bewirtungskosten absetzen mit dem Bewirtungsbeleg
Viele Unternehmer laden Kunden fĂŒr GeschĂ€ftsmeetings zu einem Restaurantbesuch ein. Mit der gezahlten Rechnung können sie dann auch Steuern sparen. Da das Essen im Lokal aber sehr nahe am privaten Lebensbereich liegt, schaut das Finanzamt hier genauer hin. Deshalb solltest du in diesem Fall ganz genau darauf achten, alle Vorgaben zu erfĂŒllen.
Das Wichtigste dabei ist ein vollstĂ€ndiger Bewirtungsbeleg. Den stellt dir deine Bedienung aus und er dient dir als Nachweis dafĂŒr, dass du tatsĂ€chlich geschĂ€ftlich essen warst. Hast du einen ordentlichen Bewirtungsbeleg, kannst du bis zu 70 Prozent deiner Rechnungssumme als Betriebskosten bzw. Werbungskosten absetzen.
Warum nur 70 Prozent?
Aber: Die gezahlte Umsatzsteuer kannst du in voller Höhe als Vorsteuer abziehen.
Was muss im Bewirtungsbeleg stehen?
Damit das Finanzamt die Ausgaben anerkennt, brauchst du unbedingt einen vollstÀndigen Bewirtungsbeleg. Darin muss folgendes enthalten sein:
Mache alle Angaben auf dem Beleg möglichst zeitnah â innerhalb von 10 Tagen.
Keinen Bewirtungsbeleg erhalten?
Bewirtungskosten absetzen: Arbeitnehmer
Auch Arbeitnehmer können Bewirtungskosten als Werbungskosten absetzen. Wichtig ist dabei, dass dein Restaurantbesuch rein beruflich war. Das Essen musst du auch selbst gezahlt haben. Erstattet dir dein Chef die Kosten, kannst du sie nicht mehr in der SteuererklÀrung angeben.
Steuern sparen mit der Firmenfeier?
Kosten fĂŒr eine private Feier â wie Geburtstage oder Hochzeiten â akzeptiert das Finanzamt nicht. Auch dann nicht, wenn du auch Kollegen oder GeschĂ€ftspartner einlĂ€dst.
Anders sieht es aber aus, wenn du eine Feier nur fĂŒr deine Kollegen ausrichtest. Das gilt beispielsweise fĂŒr die Feier deines FirmenjubilĂ€ums oder Abschieds.
Um den Steuervorteil nicht zu riskieren, solltest du einige Voraussetzungen erfĂŒllen:
- Lade die GĂ€ste fĂŒr deine Firmenfeier nach einem allgemeinen Kriterium ein, also beispielsweise alle Kollegen aus der Abteilung oder aus deinem Projekt etc. Das unterstreicht die berufliche Veranlassung
- Richte die Feier am besten in den RĂ€umen bei deinem Arbeitgeber aus
- Der Zeitpunkt der Feier sollte einen Bezug zu den Arbeitszeiten haben. Beispielsweise in der Mittagspause oder unmittelbar nach Feierabend
- Die Kosten dafĂŒr sollten in einem vernĂŒnftigen Rahmen bleiben. FĂŒr Kaviar und Livemusik wird sich das Finanzamt vermutlich weniger begeistern lassen
LĂ€dst du auch private GĂ€ste ein â wie deinen Partner oder die Kinder â musst du die Kosten anteilig abziehen. Und auch dann gilt: Das Finanzamt entscheidet bei diesem Thema den individuellen Fall. Der Steuervorteil ist also nicht garantiert, wenn sich Privates mit Beruflichem zu sehr vermischt.
Wann kann ich Bewirtungskosten in voller Höhe absetzen?
Bei Restaurantbesuchen mit GeschĂ€ftspartnern akzeptiert das Finanzamt höchstens 70 Prozent. Findet das Meeting aber in deinem Betrieb statt und du bietest deinen Kunden Kaffee, Tee oder kleine Snacks an? Dann kannst du die Kosten dafĂŒr auch in voller Höhe als Betriebsausgaben absetzen. Aber Achtung: Alkohol sollte nicht im Spiel sein, denn an dem Glas Sekt möchte das Finanzamt sich nicht beteiligen.
Auch die Gesellschaft entscheidet ĂŒber die Höhe. LĂ€dst du nicht den GeschĂ€ftspartner, sondern deine Angestellten zum Essen ein, kannst du ebenfalls 100 Prozent deiner Rechnung absetzen.
Bewirtungskosten absetzen fĂŒr Angestellte â was gilt?
Kosten fĂŒr eine Bewirtung entstehen nicht zwangslĂ€ufig nur bei einem Restaurantbesuch mit GeschĂ€ftskunden. Einige Arbeitgeber stellen ihren Mitarbeitern auch kostenlose oder gĂŒnstigere Mahlzeiten in der eigenen Kantine zur VerfĂŒgung. Auch in diesem Fall kannst du mit deinen Ausgaben Steuern sparen â und zwar in voller Höhe.
FĂŒr dich als Angestellten ergibt sich allerdings ein steuerpflichtiger geldwerter Vorteil, wenn du kostenlos oder gĂŒnstiger beim Arbeitgeber isst. Den musst du in deiner SteuererklĂ€rung angeben. Dabei gibst du nicht die tatsĂ€chlichen Kosten an, sondern die Werte aus der amtlichen Sachbezugstabelle.
Mehr Infos findest du hier:
Alternative: Pauschale Versteuerung
Alternativ kann der Arbeitgeber fĂŒr das tĂ€gliche verbilligte oder kostenlose Essen auch pauschal Lohnsteuer abfĂŒhren. Der Steuersatz betrĂ€gt dann 25 Prozent. Wichtig ist dabei, dass die Mahlzeiten zusĂ€tzlich zum Arbeitslohn zur VerfĂŒgung gestellt werden.
Wie kann ich in der SteuererklÀrung Bewirtungskosten absetzen?
Als Gewerbetreibender
Bist du selbststĂ€ndig, trĂ€gst du die Kosten als Betriebsausgaben im Rahmen deiner Einnahmen-Ăberschuss-Rechnung ein. Das geht ganz einfach in deiner SteuererklĂ€rung mit WISO Steuer. Und das Beste daran: Die EĂR kostet dich keinen Cent extra!
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Als Arbeitnehmer
Als Arbeitnehmer trĂ€gst du die Bewirtungskosten bei den Werbungskosten ein. Klicke dafĂŒr auf Arbeitnehmer, Betriebsrentner und PensionĂ€re > Ausgaben > Bewirtungskosten.

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Rechnungen einfach per Foto in die Steuer einfĂŒgen
Quelle: BMF