Der Weihnachtsbaum und die vier Steuersätze

Ein ausgesprochen steuerliches Weihnachtsgedicht

5, 7, 16, 19 – das sind nicht die aktuellen Lottozahlen. Hier handelt es sich um die verschiedenen Umsatzsteuersätze, die im Corona-Jahr 2020 für Verwirrung sorgten. Verrückter geht es kaum? Doch: Bei der weihnachtlich geschmückten Tanne etwa können ganz unterschiedliche Steuersätze anfallen. Und zwar nicht nur 2 oder 3 – ganze 4 verschiedene Steuersätze! Wir klären auf.

Zum Einstimmen ein kleines Weihnachtsgedicht

Du suchst einen Weihnachtsbaum – groß und buschig und grün?
Geschmückt soll er im Stübchen im Weihnachtslicht erglüh’n.
Woher er kommt, ist ganz egal – die sind doch alle gleich?
Nun denn nicht ganz, da spielt der Fiskus dir einen Streich.

Denn auch das Fest der Liebe bleibt vor der Steuer nicht bewahrt.
Und geht es um den Weihnachtsbaum – bleibt dir nichts erspart.
Denn: Nicht eins, nicht zwei, nicht drei doch vier…
… Steuersätze müssen her.

Und wäre das noch nicht genug,
treibt auch hier Corona seinen Spuk!
Bis zum Jahresende sollen’s obendrein
Noch zwei extra Steuersätze sein!

Oh Tannenbaum, oh Tannenbaum, wie hoch ist deine Steuer?

Beim Kauf deines Weihnachtsbaums können dir gleich vier verschiedene Zahlen begegnen: 5, 5, 7, 10,7 und 19 Prozent. Denn je nachdem, wo du den Baum kaufst und was genau das für einer ist, gelten unterschiedliche Steuersätze. Das ist jedoch nur der normale Wahnsinn. Denn im bis zum Jahresende 2020 gilt hier auch die coronabedingte Umsatzsteuersenkung auf 16 bzw. 5 Prozent. Doch wann gilt welcher Satz?

Künstliche Tannen und bereits dekorierte Bäume

Nadelende Bäume oder aufwändiges Dekorieren? Das ist nicht jedermanns Sache. Zum Glück gibt es passende Alternativen. Wer sich nicht jedes Jahr um eine frische Tanne kümmern möchte, kann zur künstlichen Variante greifen. Und für die Vielbeschäftigten und Weihnachtsmuffel gibt es den Baum sogar schon fertig dekoriert. Das klingt ganz nach dem passenden Baum für Sie? Dann musst du beim Kauf die übliche Umsatzsteuer von 19 Prozent zahlen – bzw. 16 Prozent bis zum Jahresende 2020.

Frische Bäume aus dem Baumarkt

Etwas weniger Steuern fallen bei der frischen Tanne an. Verkauft ein Gewerbetreibender den frischen Baum, gilt der ermäßigte Steuersatz von 7 Prozent, bis 31.12. 5 Prozent. Hierzu zählen vor allem die Bau- und Lebensmittelmärkte. Das gilt auch für Bäume von bestimmten Landwirten.

Bäume aus dem Wald

Wächst der Baum glücklich und artgerecht in einem Wald auf und wird von einem Landwirt verkauft? In diesem Fall zahlst du am wenigsten Steuern – denn hier gilt eine Umsatzsteuer von 5,5 Prozent.

Bäume aus der Großkultur

Verkauft der gleiche Landwirt jedoch Bäume aus einer Großkultur, gilt wiederum ein anderer Steuersatz. Denn dann werden 10,7 Prozent fällig.

Steuern sparen mit dem Weihnachtsbaum

Welche Steuer-Tipps gibt es beim Baum-Kauf? Beim Weihnachtsbaum lautet das Stichwort: Privatkauf.

Denn egal, ob künstlich, bereits dekoriert oder frisch – kaufst du deinen Baum bei einem privaten Verkäufer, fällt gar keine Umsatzsteuer an.

In diesem Sinne wünschen wir von WISO Steuer dir ein gesundes und fröhliches Weihnachtsfest!

Weihnachtsbaum Steuer