Nicht nur durch steigende Spritpreise greifen immer mehr Arbeitnehmer zum Fahrrad. Viele Arbeitgeber unterstützen das und bieten Leasing für ein Dienstfahrrad (oftmals ein E-Bike) an. Nach Ende der Leasinglaufzeit ist dann auch der Kauf des Zweirads möglich. Wir zeigen, was dabei zu beachten ist.
Schnelleinstieg
Kurz & knapp
- Du bekommst ein Leasing-Fahrrad vom Chef durch eine Gehaltsumwandlung oder ein Gehaltsextra
- Für die Privatnutzung fallen Steuern an, wenn du die Gehaltsumwandlung nutzt
- Beim Kauf des Dienstfahrrads nach Leasingende zahlst du Steuern, wenn der Kaufpreis weniger als 40 Prozent des Neupreises beträgt
- Für den Arbeitsweg kannst du die Fahrrad-Kilometerpauschale nutzen
Wie funktioniert das Leasing des Dienstfahrrads?
Energiekrise und Umweltschutz tragen zur steigenden Popularität von (Elektro-)Fahrrädern bei. Auch Arbeitgeber unterstützen ihre Mitarbeiter oft dabei, mit dem Zweirad zum Dienst zu kommen und bieten an, ein Dienstfahrrad zu leasen. Dafür gibt es 2 Möglichkeiten:
- Gehaltsumwandlung: Du bekommst nur einen Teil deines Lohns ausgezahlt. Der Rest wird in Form vom Dienstfahrrad an dich weitergegeben.
- Gehaltsextra: Dein Chef bezahlt dir zusätzlich zu deinem Gehalt einen Bonus für das (E-)Bike.
Ein vorteilhaftes Geschäft für alle Beteiligten
Meist wird das Fahrrad geleast und dein Arbeitgeber zahlt Leasingraten, Versicherung und Wartung für das Rad. Du wirst durch die Gehaltsumwandlung an der Leasingrate des Bikes beteiligt. Dadurch sinkt dein zu versteuerndes Einkommen und du zahlst weniger Einkommensteuer. Dein Arbeitgeber spart sich auf diese Weise Lohnnebenkosten. Für jeden winken also Vorteile.
Privatnutzung vom Dienstfahrrad versteuern
Bekommst du über deinen Arbeitgeber ein Fahrrad, nutzt du das in der Regel nicht nur für den Weg zum Büro, sondern auch im Privatleben. Man spricht in diesem Fall von einem geldwerten Vorteil. Den musst du während der Laufzeit des Leasingvertrags in manchen Fällen versteuern.
0,25-Prozent-Regelung
Wenn du das Zweirad mithilfe einer Gehaltsumwandlung bekommst, fallen für die Privatnutzung Steuern an. Dafür gibt es eine pauschale Berechnung: 0,25 Prozent vom Bruttolistenpreis (unverbindliche Preisempfehlung).
Die Steuern werden von deinem Arbeitgeber berechnet und an das Finanzamt weitergegeben. Das passiert automatisch. Du brauchst dafür nichts extra zu tun.
1-Prozent-Regelung
Wann bleibt der geldwerte Vorteil steuerfrei?
Wird dir das Dienstfahrrad in Form vom Gehaltsextra zur Verfügung gestellt, bleibt die Privatnutzung steuerfrei. Diese Regel gibt es schon seit 2019.
Keine Pauschale vergessen!
Kauf vom Dienstfahrrad nach Leasingende
Ein typischer Leasing-Vertrag läuft 36 Monate. Anbieter von Diensträdern werben damit, dass du nach Ablauf der Leasing-Laufzeit das Firmenrad zu günstigen Konditionen erwerben kannst. Meist sogar für nur 10 Prozent des Neupreises. Da stellt sich die Frage: Musst du den endgültigen Kauf auch versteuern?
Restwert bestimmt, ob Steuern anfallen
Die Finanzverwaltung hat aus Vereinfachungsgründen folgende Regel festgesetzt: Das Dienstfahrrad hat beim Kauf noch einen Restwert von 40 Prozent des Neukaufpreises (einschließlich Umsatzsteuer). Der Neukaufpreis richtet sich nach der unverbindlichen Preisempfehlung des Herstellers, Importeurs oder Großhändlers im Zeitpunkt der Inbetriebnahme des (Elektro-)Fahrrads.
Hast du weniger als 40 Prozent des Neukaufpreises bezahlt, musst du den Differenzbetrag versteuern – und zwar als zusätzlichen Arbeitslohn. Denn: Du hast das (E-)Bike durch deinen Arbeitgeber bekommen. Also gehört es indirekt zu deinem Arbeitslohn dazu.
Wer kümmert sich um die Besteuerung?
Arbeitsweg mit dem Dienstfahrrad
Du nutzt das Rad für den Weg zur Arbeit? Auch mit dem E-Bike steht dir die sogenannte Pendlerpauschale zu. Damit wird dir für die einfache Strecke zur Arbeit 0,30 Euro in der Steuererklärung angerechnet. Ab dem 21. Kilometer deines Arbeitswegs gibt es sogar 0,38 Euro ab 2022!
Privatnutzung vom Dienstfahrrad in die Steuererklärung eintragen
Du musst die Privatnutzung deines Zweirads nicht in die Steuererklärung eintragen. Das liegt daran, dass dein Arbeitgeber sie bereits berücksichtigt hat und die Steuern in deiner Lohnsteuerbescheinigung enthalten sind. Das macht es umso einfacher für dich!
Automatischer Datenabruf vom Finanzamt
FAQ: Dienstfahrrad & Steuern
Wie wird die Privatnutzung vom Dienstfahrrad besteuert?
Kann ich das Dienstfahrrad von der Steuer absetzen?
Wo gebe ich das Dienstrad in der Steuererklärung an?
Wann ist das Dienstfahrrad steuerfrei?
Kann ich Fahrtkosten mit dem Dienstfahrrad absetzen?
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