Anlage EÜR: Einnahmen-Überschuss-Rechnung

Wer selbstständig ist oder ein Gewerbe hat, muss häufig die Einnahmen-Überschuss-Rechnung machen. Sie ist Teil der Steuererklärung und wird elektronisch abgegeben. Doch was genau gehört in die Anlage EÜR rein? Wir zeigen es.

Kurz & knapp

• Die Anlage EÜR gehört zur Einkommensteuererklärung oder Feststellungserklärung
• Du musst sie ausfüllen, wenn du die Gewinnermittlung anhand der Einnahmen-Überschuss-Rechnung machst
• In der Anlage EÜR gibst du dem Finanzamt Informationen über die Betriebseinnahmen und -ausgaben
• Mit WISO Steuer machst du keine Fehler

Anlage EÜR – Wer, wie, was und warum?

EÜR steht für Einnahmen-Überschuss-Rechnung. Das ist eine Möglichkeit, wie du den Gewinn für dein Unternehmen berechnen kannst. Und das ist sogar ganz einfach: Du ziehst von deinen Gesamteinnahmen die Gesamtausgaben ab. Vielleicht bleibt ein Plus übrig. Das ist dein Gewinn, auf den du Steuern zahlst. Wenn du Miese machst, dann wird der Betrag von deinem zu versteuernden Einkommen in der Steuererklärung abgezogen.

EÜR: Einnahmen-Überschuss-Rechnung

So einfach wird der Gewinn ermittelt

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Wer muss die Anlage EÜR abgeben?

Wer anstelle der Bilanzierung die Einnahmen-Überschuss-Rechnung macht, muss eine Anlage EÜR abgeben. Das gilt auch, wenn du bei Null rauskommst. Dazu gehören drei Gruppen:

• Selbstständige und Freiberufler
• Gewerbetreibende (maximal 60.000 Euro Gewinn im Jahr, maximal 600.000 Euro Umsatz im Jahr)
• Land- und Forstwirte (maximal 25.000 Euro Nutzflächenwert, maximal 60.000 Euro Gewinn im Jahr)

Manche Rechtsformen dürfen keine Anlage EÜR abgeben

Das sind: OHG, KG, GmbH, AG und deren Mischformen.

Kann ich auch mehrere Anlagen EÜR abgeben?

Ja! Wenn du mehrere Unternehmen hast, musst du für jedes einzelne eine eigene Anlage EÜR abgeben.

Wie wird die Anlage EÜR abgegeben?

Das Finanzamt verpflichtet dich dazu, die Anlage EÜR elektronisch abzugeben. Am besten geht das mit unserem Steuer-Versand. Damit sparst du dir den komplizierten Prozess, ein ELSTER-Zertifikat zu beantragen.

Papierformulare nur in Ausnahmefällen

Nur in Ausnahmefällen lässt das Finanzamt auch zu, dass du die Anlage EÜR in Papierform abgibst. Zum Beispiel, wenn du die technischen Voraussetzungen für eine elektronische Abgabe nicht erfüllen kannst, weil du keinen PC hast.

Einkommensteuererklärung vs. Feststellungserklärung

Die Anlage EÜR gibt es bei beiden Arten der Steuererklärung. Woher weißt du, welche du abgeben musst?

• Du führst das Unternehmen alleine (vielleicht mit deinem Ehepartner): Du gibst die Anlage EÜR mit der Einkommensteuererklärung ab
• Du bist Miteigentümer bei einem Unternehmen (zum Beispiel mit deinen Geschwistern): Einer von euch gibt die Anlage EÜR mit der einheitlichen und gesonderten Feststellungserklärung ab

Wo finde ich die Anlage EÜR?

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Übrigens: WISO Steuer kannst du ganz bequem nutzen: Ob am PC, Tablet, Browser oder Smartphone – das Programm passt sich deinem Lebensstil an.

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Wo kann ich die Anlage EÜR herunterladen?

Wir haben alle Formulare für deine Einkommen-, Gewerbe- und Umsatzsteuererklärung für dich gesammelt und zum Download bereitgestellt. Du findest sie hier:

• 2021
• 2020
• 2019
• 2018

Macht Schluss mit nervigem Papierkram

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Wie fülle ich die Anlage EÜR aus?

Die folgenden Angaben sind für die Anlage EÜR 2021. Es kann sein, dass die Formulare der Vorjahre etwas abweichen.

Allgemeine Angaben

Zeile 1-10

Allgemeine Angaben zum Gewerbe beziehungsweise der Selbstständigkeit. Dazu gehört die Betriebssteuernummer, die Adresse, die Rechtsform und so weiter.

Betriebseinnahmen

Zeile 11-12

Sind nur auszufüllen, wenn du umsatzsteuerlicher Kleinunternehmer bist. In Zeile 11 gibst du deine gesamten Einnahmen ein. In Zeile 12 trägst du nicht steuerbare Umsätze ein. Das sind:

• Umsätze, die nach § 4 Nr. 8 Buchstabe i, Nr. 9 Buchstabe b und Nummer 11 bis 29 UStG steuerfrei sind
• Umsätze, die nach § 4 Nr. 8 Buchstabe a bis h, Nr. 9 Buchstabe a und Nr. 10 UStG steuerfrei sind, wenn sie Hilfsumsätze sind

Zeile 13

Nur wenn du Land- oder Forstwirt bist und die Durchschnittssatz-Besteuerung nutzt, dann musst du hier die Summe deiner Betriebseinnahmen eintragen.

Zeile 14-16

Für alle anderen sind diese Zeilen wichtig. Du gibst Folgendes an:

• Betriebseinnahmen, die umsatzsteuerpflichtig sind
• Betriebseinnahmen, die umsatzsteuerfrei oder nicht umsatzsteuerbar sind, sowie Betriebseinnahmen, für die du nach §13b UStG Umsatzsteuer schuldest
• Umsatzsteuer, die du von deinen Kunden bekommen hast

Zeile 17-21

Du machst Angaben zu Betriebseinnahmen, die man nicht auf den ersten Blick als solche erkennen würde. Dazu gehören:

• Umsatzsteuer, die du vom Finanzamt zurückbekommen hast
• Verkauf oder Entnahme von Anlagevermögen (zum Beispiel Maschinen, Möbel)
• Private Nutzung des Betriebsfahrzeugs

Zeile 22

Du trägst die Summe deiner Angaben aus Zeilen 11-21 ein.

Betriebsausgaben

Zeile 23-28

Personal- und Warenausgaben gehören hier rein. Für bestimmte Berufsgruppen (zum Beispiel Tagesmütter, Forstwirte) kann eine Pauschale eingetragen werden.

Zeile 29-45

Du trägst deine Summen der AfA ein.

Doppelt hält besser

Es ist wichtig, dass die Angaben zu der AfA mit den Werten aus dem Anlagevermögen übereinstimmen.

Zeile 46-48

Raumkosten und sonstige Grundstücksaufwendungen. Wenn du zum Beispiel Miete für Geschäftsräume bezahlst oder einen doppelten Haushalt führst, dann gibst du die Kosten dafür in diesen Zeilen an.

Zeile 49-66

Alle sonstigen unbeschränkt abziehbaren Betriebsausgaben gehören hier rein. Gemeint ist also alles, was du in voller Höhe angeben darfst. Dazu zählen:

• Telefon und Internet
• Reisekosten
• Fortbildungskosten
• Steuerberatung und Buchführung
• Arbeitsmittel
• …

Zeile 67-71

Beschränkt abziehbare Betriebsausgaben. In diesem Fall musst du die Gesamtausgaben unterteilen in den abziehbaren und nicht abziehbaren Anteil. Geschenke, Bewirtungskosten, Verpflegungsmehraufwendungen & Co. dürfen nur zu einem bestimmten Betrag mitgerechnet werden.

Zeile 72-80

Diese Zeilen kommen in den offiziellen Formularen vom Bundesministerium der Finanzen nicht vor.

Zeile 81-86

In diese Zeilen gehört alles rund um den Pkw. Das betrifft sowohl Betriebsfahrzeuge als auch privat geführte Autos, die für das Geschäft genutzt werden.

Zeile 87

Was bereits in den Zeilen 25-86 eingetragen wurde und den Gewinn nicht verkleinern darf, muss in Zeile 87 von den Betriebsausgaben wieder abgezogen werden.

Zeile 88

Summe der Betriebsausgaben. Meint also den Gesamtwert aus Zeilen 23 bis 87.

Ermittlung des Gewinns

Zeile 89-108

Hier wird die Berechnung des Gewinns gemacht. Für die meisten ist das: Zeile 22 – Zeile 88. Steuerfreie Einnahmen und Investitionsabzugsbeträge werden abgezogen. Nicht abziehbare Betriebsausgaben und Hinzurechnungsbeträge müssen obendrauf gerechnet werden.

Zeile 109

Das ist dein Gewinn oder Verlust. Der wird in der Steuererklärung zu deinem zu versteuerndem Einkommen gezählt.

Zeile 110

Diese Zeile füllst du nur aus, wenn du eine Personengesellschaft oder gesonderte Feststellungen hast. Denn in diesem Fall wird eine Feststellungserklärung abgegeben. Du trägst hier nur deinen Anteil am Gewinn bzw. Verlust ein.

Zeile 111-120

Diese Zeilen kommen in den offiziellen Formularen vom Bundesministerium der Finanzen nicht vor.

Ergänzende Angaben

Zeile 121-124

Hier geht es um Rücklagen und stille Reserven. Sie sind auszufüllen in folgenden Situationen:

• Du hast Einnahmen aus dem Verkauf von Anlagevermögen und benutzt sie für die Anschaffung von neuen Wirtschaftsgütern. In dem Fall werden die Einnahmen von den Anschaffungskosten der neuen Wirtschaftsgüter abgezogen (dadurch fällt die AfA des neuen Wirtschaftsguts kleiner aus).
• Du bildest eine Rücklage aus den Einnahmen vom Verkauf, weil im gleichen Wirtschaftsjahr kein neues Wirtschaftsgut gekauft wurde.
• Du hast eine Entschädigungszahlung für den Verlust von Wirtschaftsgütern (zum Beispiel wegen Sturmschäden) bekommen. Diese benutzt du, um ein neues Wirtschaftsgut zu kaufen oder bildest damit eine Rücklage.
• Du bildest einen Ausgleichsposten nach §4g EStG.

Zusätzliche Angaben bei Einzelunternehmen

Zeile 125-126

Diese Zeilen sind nur für Einzelunternehmen relevant. Das bedeutet: Das Unternehmen wurde von einer einzelnen Person gegründet.

Liegt bei deinem Unternehmen eine Überentnahme vor (die Entnahmen übersteigen die Einlagen und den Gewinn), dann muss der Differenzbetrag zum Gewinn hinzugerechnet werden. So gibt es §4 Abs. 4a EStG vor.

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Quelle: BMF