Düsseldorfer Tabelle Titelbild

Düsseldorfer Tabelle

Was hat das mit Unterhaltszahlungen zu tun?

Die Düsseldorfer Tabelle enthält Richtwerte, die für die Berechnung der finanziellen Unterstützung der Kinder berücksichtigt werden. Sie kann für die Steuererklärung wichtig werden, wenn es zum Beispiel darum geht, Zahlungen an den Ex-Partner als außergewöhnliche Belastung oder als Sonderausgaben abzusetzen. Wir zeigen, worauf es ankommt.

Kurz & knapp

  • Die Düsseldorfer Tabelle legt die Höhe der finanziellen Unterstützung für Kinder fest, wenn sich die Lebensumstände ihrer Eltern ändern
  • Sie dient als Orientierungshilfe und hat keine Gesetzeskraft
  • Sie wird regelmäßig aktualisiert, um den aktuellen Bedarf zu berücksichtigen

Düsseldorfer Tabelle: Alimente richtig berechnen

Die Düsseldorfer Tabelle ist ein hilfreiches Werkzeug, um sicherzustellen, dass die finanziellen Bedürfnisse von Kindern angemessen berücksichtigt werden. Sie kommt ins Spiel, wenn du vom anderen Elternteil getrennt lebst und es darum geht, die finanzielle Verantwortung für eure Kinder fair aufzuteilen.

Ziel der Tabelle ist, eine angemessene Unterhaltssumme zu berechnen. Auch dein Einkommen spielt dabei eine Rolle, denn beide Elternteile sollen am Aufziehen der Kinder beteiligt werden – ob durch Betreuungszeit oder Zahlungen.

Für wen gilt die Tabelle?

Die Düsseldorfer Tabelle ist für folgende Personen hilfreich:

  • Unterhaltspflichtige Elternteile: Sie dient als Richtlinie für Eltern, die nach einer Trennung oder Scheidung Geld für ihre Kinder zahlen müssen
  • Betroffene Kinder: Die Tabelle regelt, wie viel Unterhalt Kinder von ihren Elternteilen erhalten können
  • Rechtlich Beratende: Sie wird von Anwälten, Gerichten und anderen Fachleuten im Bereich Familienrecht als Orientierungshilfe bei der Festlegung von Alimenten verwendet

Richtwert statt Gesetz

Die Tabelle ist ein Richtwert und kein Gesetz. Sie stellt eine Orientierungshilfe dar, um den Bedarf für Unterhalt zu ermitteln. Obwohl sie keine Gesetzeskraft hat, wird sie in der Praxis häufig verwendet, um eine faire und angemessene Berechnung der finanziellen Unterstützung zu gewährleisten. Die Tabelle gibt Richtwerte an, die als Hilfsmittel für die Festlegung dieser Beträge dienen.

Jährliche Anpassungen der Düsseldorfer Tabelle

Die Düsseldorfer Tabelle gibt es bereits eine Weile: Sie wurde erstmals 1962 eingeführt. Die Tabelle wird regelmäßig aktualisiert, um den sich ändernden wirtschaftlichen Bedingungen zu entsprechen.

Die aktuelle Tabelle kannst du auf der offiziellen Seite des Oberlandesgerichts Düsseldorf finden, welches auch für die Erstellung der Tabelle verantwortlich ist.

Düsseldorfer Tabelle 2024

Die aktuellen Werte für Alimente sind:

Nettoeinkommen des BarunterhaltspflichtigenAlter 0 bis 5 Jahre (Unterhaltsempfänger)6 bis 11 Jahre (Unterhaltsempfänger)12 bis 17 Jahre (Unterhaltsempfänger)ab 18 Jahre (Unterhaltsempfänger)ProzentsatzBedarfskontrollbetrag
bis 2.100 €480 €551 €645 €689 €100 %1.200 € bzw. 1.450 €
2.101 bis 2.500 €504 €579 €678 €724 €105 %1.750 €
2.501 bis 2.900 €528 €607 €710 €758 €110 %1.850 €
2.901 bis 3.300 €552 €634 €742 €793 €115 %1.950 €
3.301 bis 3.700 €576 €662 €774 €827 €120 %2.050 €
3.701 bis 4.100 €615 €706 €826 €882 €128 %2.150 €
4.101 bis 4.500 €653 €750 €878 €938 €136 %2.250 €
4.501 bis 4.900 €692 €794 €929 €993 €144 %2.350 €
4.901 bis 5.300 €730 €838 €981 €1.048 €152 %2.450 €
5.301 bis 5.700 €768 €882 €1.032 €1.103 €160 %2.550 €
5.701 bis 6.400 €807 €926 €1.084 €1.158 €168 %2.850 €
6.401 bis 7.200 €845 €970 €1.136 €1.213 €176 %3.250 €
7.201 bis 8.200 €884 €1.014 €1.187 €1.268 €184 %3.750 €
8.201 bis 9.700 €922 €1.058 €1.239 €1.323 €192 %4.350 €
9.701 bis 11.200 €960 €1.102 €1.290 €1.378 €200 %5.050 €

Düsseldorfer Tabelle 2023

Die Werte für Alimente im Jahr 2023 sind:

Nettoeinkommen des BarunterhaltspflichtigenAlter 0 bis 5 Jahre (Unterhaltsempfänger)6 bis 11 Jahre (Unterhaltsempfänger)12 bis 17 Jahre (Unterhaltsempfänger)ab 18 Jahre (Unterhaltsempfänger)ProzentsatzBedarfskontrollbetrag
bis 1.900 €437 €502 €588 €628 €100 %1.120 € bzw. 1.370 €
1.901 bis 2.300 €459 €528 €618 €660 €105 %1.650 €
2.301 bis 2.700 €481 €553 €647 €691 €110 %1.750 €
2.701 bis 3.100 €503 €578 €677 €723 €115 %1.850 €
3.101 bis 3.500 €525 €603 €706 €754 €120 %1.950 €
3.501 bis 3.900 €560 €643 €753 €804 €128 %2.050 €
3.901 bis 4.300 €595 €683 €800 €855 €136 %2.150 €
4.301 bis 4.700 €630 €723 €847 €905 €144 %2.250 €
4.701 bis 5.100 €665 €764 €894 €955 €152 %2.350 €
5.101 bis 5.500 €700 €804 €941 €1.005 €160 %2.450 €
5.501 bis 6.200 €735 €844 €988 €1.056 €168 %2.750 €
6.201 bis 7.000 €770 €884 €1.035 €1.106 €176 %3.150 €
7.001 bis 8.000 €805 €924 €1.082 €1.156 €184 %3.650 €
8.001 bis 9.500 €840 €964 €1.129 €1.206 €192 %4.250 €
9.501 bis 11.000 €874 €1.004 €1.176 €1.256 €200 %4.950 €

Düsseldorfer Tabelle 2022

Die Tabelle ist jedes Jahr gleich aufgebaut. Dennoch sieht sie in 2022 in zwei Bereichen ein wenig anders aus: Die Beträge je nach Altersstufe des Empfängers und der Bedarfskontrollbetrag weichen von den aktuellen Jahren ab.

Nettoeinkommen des BarunterhaltspflichtigenAlter 0 bis 5 Jahre (Unterhaltsempfänger)6 bis 11 Jahre (Unterhaltsempfänger)12 bis 17 Jahre (Unterhaltsempfänger)ab 18 Jahre (Unterhaltsempfänger)ProzentsatzBedarfskontrollbetrag
bis 1.900 €396 €455 €533 €569 €100 %960 bzw. 1.160 €
1.901 bis 2.300 €416€478 €560 €598 €105 %1.400 €
2.301 bis 2.700 €436 €501 €587 €626 €110 %1.500 €
2.701 bis 3.100 €456 €524 €613 €655€115 %1.600 €
3.101 bis 3.500 €476€546 €640 €683 €120 %1.700 €
3.501 bis 3.900 €507€583 €683 €729 €128 %1.800 €
3.901 bis 4.300 €539 €619 €725 €774 €136 %1.900 €
4.301 bis 4.700 €571 €656 €768 €820 €144 %2.000 €
4.701 bis 5.100 €602 €692 €811 €865 €152 %2.100 €
5.101 bis 5.500 €634 €728 €853 €911 €160 %2.200 €
5.501 bis 6.200 €666 €765 €896 €956 €168 %2.500 €
6.201 bis 7.000 €697 €801 €939 €1.002 €176 %2.900 €
7.001 bis 8.000 €729 €838 €981 €1.047 €184 %3.400 €
8.001 bis 9.500 €761 €874 €1.024 €1.093 €192 %4.000 €
9.501 bis 11.000 €792 €910 €1.066 €1.138 €200 %4.700 €

So liest du die Düsseldorfer Tabelle

Die Tabelle zu lesen ist gar nicht so kompliziert, wie es vielleicht auf den ersten Blick scheint. Wir zeigen, worauf du achten solltest:

Spalte 1: Nettoeinkommen des Barunterhaltspflichtigen

Zuerst schaust du nach dem Einkommen desjenigen, der Unterstützung leisten soll. Dieses Einkommen ist in verschiedene Gruppen eingeteilt.

Spalte 2: Altersstufen in Jahren

Dann findest du in der Tabelle die entsprechende Altersgruppe des Kindes oder anderem Empfänger der Leistung und suchst hier die passenden Zahlen. Diese zeigen dir, wie viel Unterstützung angemessen ist.

Spalte 3: Prozentsatz

Die dritte Spalte der Düsseldorfer Tabelle ist als Prozentsatz beschrieben. Gemeint ist damit das Verhältnis zwischen Mindestunterhalt und den Lebenshaltungszahlungen, abhängig von dem Einkommen des Zahlenden.

Der Mindestunterhalt ist der Betrag, den du in der ersten Zeile – also der niedrigsten Einkommensklasse – ablesen kannst. Beispielsweise beträgt der Unterhaltsbetrag der zweiten Stufe 105 Prozent des Mindestunterhalts.

Spalte 4: Bedarfskontrollbetrag

Die vierte und letzte Spalte zeigt den Bedarfskontrollbetrag – eine Art Obergrenze, die nicht überschritten werden sollte.

So findest du die Zahlbeträge heraus

Der Betrag aus der Tabelle ist noch nicht der endgültige Zahlbetrag – zumindest, wenn es um Kinder geht. Denn der Betrag muss noch mit dem Kindergeld verrechnet werden.

Was hat das Kindergeld mit den Zahlbeträgen zu tun?

Anspruch auf Kindergeld haben immer beide Elternteile. Ausgezahlt wird es jedoch nur einem Elternteil – und zwar meistens dem, bei dem das Kind tatsächlich lebt.

Allerdings hat auch der andere Elternteil Anspruch auf die Leistung. Wenn du Unterhalt zahlen musst, darfst du deshalb die Höhe deines Kindergeldanspruchs von dem Wert aus der Düsseldorfer Tabelle abziehen. Was übrig bleibt, nennt sich Zahlbetrag.

Wie hoch ist der Anspruch auf Kindergeld?

Ab Januar 2023 beträgt der Anspruch auf Kindergeld in Deutschland einheitlich 250 Euro pro Monat für jedes Kind. Diese Regelung gilt unabhängig von der Anzahl der Kinder in der Familie, sodass für das erste, zweite, dritte und jedes weitere Kind jeweils 250 Euro monatlich gezahlt werden.

Welche Rolle spielt die Anzahl der Kinder bei den Zahlbeträgen?

Wenn du die Tabelle liest, solltest du bedenken, dass den Werten in der Tabelle eine Basisrechnung zugrunde liegt. Die Werte werden pro Kind so angegeben, wie sie für einen Haushalt mit zwei Kindern angemessen wären.

Bei Familien mit mehreren Kindern musst du insgesamt höhere Alimente zahlen. Deshalb kann es bei dir angemessen sein, eine niedrige Einkommensklasse zur Berechnung des Bedarfs pro Kind zu betrachten. Umgekehrt ist es, wenn für nur ein Kind gezahlt werden muss. Hier kann der Zahlbetrag über dem eigentlichen Wert aus der Tabelle liegen, dass der Anspruch anhand einer höheren Einkommensklasse ermittelt wird.

Was hat die Düsseldorfer Tabelle mit der Steuer zu tun?

Die Tabelle steht indirekt mit Steuern in Verbindung, da die Zahlungen der finanziellen Unterstützung an Kinder steuerliche Auswirkungen haben können. Zum Beispiel kann sie bei der Berechnung von Zahlungen an den anderen Elternteil, bei dem das Kind lebt, eine Rolle spielen. Diese können unter bestimmten Voraussetzungen als außergewöhnliche Belastung oder als Sonderausgabe abgezogen werden. Die Höhe der Zahlungen, die durch die Düsseldorfer Tabelle bestimmt wird, kann also Einfluss auf deine Steuererklärung haben, wenn du Alimente zahlst.

FAQ: Düsseldorfer Tabelle

Was ist die Düsseldorfer Tabelle?

Die Düsseldorfer Tabelle ist ein Leitfaden, der Richtwerte für die Höhe der Alimente für Kinder in Deutschland vorgibt. Sie berücksichtigt das Einkommen des unterhaltspflichtigen Elternteils und das Alter des Kindes.
Die Düsseldorfer Tabelle wird vom Oberlandesgericht Düsseldorf erstellt und herausgegeben.
Die Düsseldorfer Tabelle wird in der Regel alle 2 Jahre aktualisiert, um Veränderungen in den Lebenshaltungskosten und Einkommensverhältnissen zu berücksichtigen.
Die nächste Aktualisierung der Düsseldorfer Tabelle ist für das Jahr 2024 geplant, wobei das genaue Datum der Veröffentlichung variieren kann.
Ja, es können Ausnahmen von den Vorgaben der Düsseldorfer Tabelle bestehen, insbesondere in Fällen, in denen besondere Umstände oder Bedürfnisse des Kindes zu berücksichtigen sind.
Der in der Tabelle angegebene Betrag dient als Richtwert. Es kann auch sein, dass du mehr oder weniger zahlst. Das hängt von den Umständen deiner Familie und gerichtlichen Entscheidungen ab.
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