Bitcoin Krypto Steuererklärung Title

Bitcoin, Kryptowährung und Steuern

Wann muss ich auf Bitcoins Steuern zahlen?

Wer rechtzeitig auf den Zug aufgesprungen ist, konnte mit Bitcoin eine Menge Geld verdienen. Und auch heute ist die Kryptowährung ein beliebtes Anlageprodukt. Doch was sagt das Finanzamt dazu? Müssen Bitcoin und Co. versteuert werden? Das zeigen wir hier.

Kurz & knapp

  • Der Handel mit Bitcoin ist ein privates Veräußerungsgeschäft
  • Ob der Gewinn beim Bitcoin-Handel steuerfrei ist, kommt auf die Haltedauer an
  • Gewinne unter 600 Euro bleiben steuerfrei

Bitcoin Steuer Infografik

Muss ich auf Bitcoin Steuern zahlen?

Aus steuerlicher Sicht sind Bitcoin keine richtige Währung. Daher gelten dafür auch andere Regeln als bei Aktien oder Geldanlagen. Du zahlst also keine Abgeltungsteuer. Das heißt jedoch nicht, dass gar keine Steuern anfallen.

Der Handel mit Bitcoin ist für das Finanzamt eher wie ein privater Verkauf. Mit anderen Worten: Es kann sein, dass du von der Steuer verschont bleibst – es muss aber nicht sein.

Was zählt zu den Kryptowährungen?

Es gibt mittlerweile über 16.000 Kryptowährungen. Die bekanntesten sind:

  • Bitcoin (BTC)
  • Ethereum (ETH)
  • Binance Coin (BNB)
  • Tether (USDT)
  • Solana (SOL)
  • Cardano (ADA)
  • XRP / Ripple (XRP)
  • Polkadot (DOT)
  • Dogecoin (DOGE)
  • USD Coin (USDC)
  • Terra (LUNA)

In Deutschland wurde bisher nur Bitcoin als Rechnungseinheit und damit als eine Art „privates Geld“ rechtlich und steuerlich von der Bundesregierung anerkannt. Von der deutschen Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) wurde der Bitcoin als mit Devisen vergleichbare Werteinheit eingestuft. Der Bitcoin ist aber trotzdem kein gesetzliches Zahlungsmittel und auch nicht E-Geld oder Devisen.

Wann fallen Steuern an?

Doch wann genau fallen Steuern für Bitcoin an? Hier gelten die Regeln des privaten Veräußerungsgeschäfts. Das bedeutet: Ob du Steuern zahlen musst, hängt davon ab, wie viel Zeit zwischen dem Kauf und dem Verkauf der Kryptowährung vergangen ist. Achtung: Auch ein Tausch in zum Beispiel andere virtuelle Währungen zählt als Verkauf.

Für Bitcoin gilt eine Haltedauer von 1 Jahr

Das heißt: Kaufst du Krypto-Geld und verkaufst es innerhalb eines Jahres weiter, sind die Gewinne steuerpflichtig. Verkaufst du deine Coins aber erst nach 1 Jahr, musst du keine Steuern zahlen – egal wie hoch dein Gewinn ist. Das bedeutet auch, dass du den Gewinn nicht in deiner Steuererklärung eintragen musst.

Lending: Freibetrag bei Zinsen

Erzielst du Zinsen mit Bitcoin, beispielsweise, weil du sie weiterverleihst? Dann fällt in jedem Fall Kapitalertragsteuer (Abgeltungssteuer) auf die Zinsen an. Das Gute daran: Auch hier gilt ein Freibetrag von 801 Euro.

Wie viel Steuern muss ich zahlen?

Hast du innerhalb von einem Jahr Bitcoin gekauft und wieder verkauft und mehr als 600 Euro damit verdient? Dann musst du leider mit dem Finanzamt teilen. Doch wie viel Steuern fallen an?

Eine genaue Zahl kann man pauschal nicht nennen. Denn: Du musst den Gewinn mit deinem persönlichen Steuersatz als sonstige Einkünfte versteuern. Und der Steuersatz hängt davon ab, wie hoch dein Einkommen ist, ob du verheiratet bist und ob du Kinder hast.

Gibt es einen Freibetrag?

Du musst auf gewinnbringende Verkäufe von Bitcoin nur Steuern zahlen, wenn du diese innerhalb von einem Jahr verkaufst. Doch auch hier könntest du verschont bleiben. Es gilt nämlich eine Freigrenze von 600 Euro. Das heißt: Ist der Gewinn kleiner als 600 Euro, bleibt er steuerfrei. Erst wenn er höher ist, musst du Steuern zahlen – dann aber auf den gesamten Gewinn.

Muss ich beim Mining Steuern zahlen?

Du verdienst Bitcoin durch das Mining und erwirtschaften durch das Schürfen Gewinne? Dann können die Einkünfte aus einem Gewerbebetrieb oder sonstige Einkünfte sein.

Mining als sonstige Einkünfte

Betreibst du das Mining nur gelegentlich und verdienst dabei mehr 256 Euro, musst du die Gewinne als sonstige Einkünfte versteuern. Das bedeutet, dass du darauf Einkommensteuer zahlen musst.

Mining als Gewerbeeinkünfte

Betreibst du das Mining „nachhaltig, selbstständig und mit Gewinnabsicht“? Dann liegt hier eine gewerbliche Tätigkeit vor. Diese musst du entsprechend versteuern. Es fällt also neben Einkommensteuer unter Umständen auch Umsatzsteuer und Gewerbesteuer an.

FIFO-Methode und LIFO-Methode – was ist das?

Ob Steuern auf Bitcoin anfallen, hängt unter anderem davon ab, wie lange sie in deinem Besitz waren. Doch was ist, wenn man die Bitcoin nicht auf einen Schlag, sondern nacheinander kauft? Wie kann man ermitteln, wann genau welcher Coin gekauft wurde? Für diesen Fall gibt es zwei Methoden:

FIFO-Methode

Bei der FIFO-Methode (First-In-First-Out-Methode) geht man aus Vereinfachungsgründen davon aus, dass immer die Bitcoin zuerst verkauft werden, die auch zuerst gekauft wurden.

Beispiel Arbeitnehmer

Beispiel Bitcoin versteuern

Am 15.03.2020 hat Stefanie 3 Bitcoin gekauft. Am 17.12.2020 kaufte sie nochmal 2 Bitcoin. Im Juni 2021 verkaufte Stefanie 3 ihrer Bitcoin wieder. Ergebnis: Da zwischen dem Kauf der 3 Bitcoin 2020 und dem Verkauf der 3 Bitcoin 2021 mehr als 1 Jahr vergangen ist, bleibt der Gewinn steuerfrei.

Anders würde es aussehen, wenn Stefanie 4 Bitcoin im Juni 2021  verkauft hätte. Dann müsste sie folgendermaßen vorgehen: Der Verkauf von 3 Bitcoin bleibt steuerfrei, weil mehr als 1 Jahr vergangen ist. Der 4. verkaufte Bitcoin wird dem Kauf am 17.12.2020 zugerechnet. Da hier zwischen Kauf und Verkauf insgesamt 6 Monate liegen, muss Stefanie den Gewinn aus diesem Verkauf versteuern, wenn er über 600 Euro liegt.

LIFO-Methode

Bei der LIFO-Methode (Last-In-First-Out-Methode) wird umgekehrt zugeordnet. Bei einem Verkauf werden die zuletzt gekauften Coin angegeben. Diese Methode lohnt sich allerdings nur, wenn du in jedem Fall die 1-Jahres-Grenze einhältst. Sonst zahlst du mehr Steuern als nötig.

Experten Tipp

FIFO-Methode anwenden

Wir empfehlen dir beim Bitcoin-Handel die FIFO-Methode anzuwenden. Denn: Einmal gewählt, musst du bei der jeweiligen Methode bleiben. Mit der LIFO-Methode riskierst du also, dass du vielleicht doch mal den Zeitraum von einem Jahr nicht einhalten kannst – kannst dich dann aber nicht mehr umentscheiden.

Kann ich mit Bitcoin Steuern sparen?

Du hast Verluste innerhalb von einem Jahr gemacht? Dann kannst du diese tatsächlich steuerlich absetzen. Das geht allerdings nur, wenn du gleichzeitig auch Gewinne aus Veräußerungsgeschäften gemacht hast und beide miteinander verrechnen kannst.

Hast du keine weiteren Veräußerungsgewinne, ist der Steuervorteil aber nicht verloren. Den Verlust kannst du dann in zukünftige Jahre vortragen – bis du irgendwann doch Gewinne erzielst, mit denen du deine Verluste verrechnen kannst. Alternativ kannst du die Verluste auch zurücktragen, wenn du im Vorjahr Gewinne erzielt hast.

Experten Tipp

Transaktionsgebühren absetzen

Du kannst auch Ausgaben wie Transaktionsgebühren von der Steuer absetzen. Das geht aber nur im ersten Jahr nach dem Kauf, wenn du steuerpflichtige Gewinne erzielst.

Muss ich Bitcoin in der Steuererklärung angeben?

Du hast Gewinne erzielt und dabei den 1-Jahres-Zeitraum unterschritten? Dann musst du diese Gewinne in der Steuererklärung angeben.

Kryptowährung in die Steuererklärung eintragen

Die Gewinne trägst du in die Anlage SO (sonstige Einkünfte) ein. Mit WISO Steuer geht das ganz einfach: Thema hinzufügen > Andere Einnahmen > Private Veräußerungen > Kryptowährungen, Antiquitäten, Oldtimer und weitere.

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Experten Tipp

Gewinne aus Kryptowährung

Unser Tipp: Gib deine Gewinne ganz einfach in WISO Steuer an. Dabei musst du lediglich ein paar Fragen beantworten – das Programm trägt dann alle Angaben an die richtige Stelle in deiner Steuererklärung ein. So sparst du dir das mühsame Suchen nach Anlagen und damit wertvolle Zeit!

Quelle: BMF

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