Viele lassen eine mögliche Steuererstattung liegen, weil sie optionale Anträge in der Steuererklärung nicht stellen. Mit wenigen Klicks sicherst du dir zum Beispiel Vorteile aus Günstigerprüfung, Verlustabzug oder der Zusammenveranlagung. Was hinter diesen Anträgen steckt, wie du sie stellst – und was bei einer Ablehnung hilft – liest du hier.
Schnelleinstieg
Kurz & knapp
- Manche Vorteile gibt es nur mit aktivem Antrag beim Finanzamt
- Anträge bringen oft mehrere hundert Euro Erstattung extra
- WISO Steuer weist darauf hin, welche Anträge sich lohnen
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Diese Anträge beim Finanzamt gibt es
Das sind die typischen Anträge, die für Arbeitnehmer, Selbstständige und andere Privatpersonen relevant sind:
1. Pauschalen beantragen
Viele Steuervergünstigungen sind in Form von Pauschalen geregelt. Der Vorteil: Du musst nicht jeden einzelnen Beleg sammeln, sondern kannst feste Beträge absetzen – teilweise automatisch, teilweise nur auf Antrag.
Automatisch berücksichtigte Pauschalen:
- Arbeitnehmer-Pauschbetrag (Werbungskostenpauschale): 1.230 Euro pro Jahr für alle Arbeitnehmer, ohne dass Belege nötig sind. Nur wenn deine tatsächlichen Werbungskosten höher sind, musst du diese extra angeben.
- Sonderausgaben-Pauschbetrag: 36 Euro (72 Euro bei Ehepaaren) werden immer gewährt – selbst ohne Nachweise.
Pauschalen, die du aktiv beantragen musst:
- Sparer-Pauschbetrag: 1.000 Euro (2.000 Euro bei Ehepaaren) für Kapitalerträge. Hast du keinen Freistellungsauftrag bei der Bank gestellt oder war er zu niedrig, musst du den Pauschbetrag in der Steuererklärung beantragen. Dazu erklärst du in der Anlage KAP deine Kapitalerträge.
- Behinderten-Pauschbetrag & Pflege-Pauschbetrag: Diese musst du in der Steuererklärung ausdrücklich beantragen. Je nach Grad der Behinderung oder Pflegesituation bringen sie mehrere hundert bis mehrere tausend Euro Steuerersparnis. Steht dir ein Behinderten-Pauschbetrag zu, dann kannst du diesen als Freibetrag in den elektronischen Lohnsteuerabzugsmerkmalen eintragen lassen. Dann wird er bereits bei der monatlichen Gehaltsabrechnung berücksichtigt.
2. Verluste anrechnen lassen
Nicht jedes Jahr läuft steuerlich positiv. Wenn du im Jahr Verluste gemacht hast, prüft das Finanzamt automatisch, ob ein Verlustrücktrag möglich ist. Das heißt: Verluste werden mit Gewinnen des Vorjahres verrechnet, und du bekommst ggf. bereits gezahlte Steuer zurück.
Möchtest du stattdessen einen Verlustvortrag nutzen, musst du den Rücktrag ausdrücklich ausschließen. Das geht in der Steuererklärung, indem du das entsprechende Feld (in der Anlage Sonstiges) ankreuzt. So stellst du sicher, dass Verluste in künftigen Jahren verrechnet werden – oft sinnvoll, wenn du später mit höheren Einkünften rechnest.
3. Antrag auf Günstigerprüfung bei Kapitalerträgen
Kapitalerträge – also Zinsen, Dividenden oder Gewinne aus Aktien – werden pauschal mit 25 Prozent Abgeltungssteuer besteuert. Für viele ist das aber zu viel, weil ihr persönlicher Einkommensteuersatz niedriger liegt.
Automatisch passiert hier nichts, wenn du keine Steuererklärung abgibst. Willst du prüfen lassen, ob dein individueller Steuersatz günstiger ist, musst du deine Kapitalerträge in der Steuererklärung angeben.
- Ohne Kreuz in der Anlage KAP: Deine Kapitalerträge werden ganz normal mit 25 Prozent versteuert – auch wenn dein persönlicher Steuersatz darunter liegt.
- Mit Kreuz in Anlage KAP („Antrag auf Günstigerprüfung“): Erst dann prüft das Finanzamt, ob dein persönlicher Steuersatz günstiger ist. Falls ja, werden deine Kapitalerträge mit diesem niedrigeren Satz besteuert und du bekommst zu viel gezahlte Steuer zurück.
WISO Steuer macht’s einfacher
4. Antrag auf Zusammenveranlagung
Ehepaare und eingetragene Lebenspartner haben ein Wahlrecht: getrennte oder gemeinsame Veranlagung. Besonders bei unterschiedlich hohen Einkommen bringt die Zusammenveranlagung oft deutliche Vorteile durch das Splittingverfahren.
Reicht ihr eine gemeinsame Steuererklärung ein und macht im Hauptvordruck der Steuererklärung (Anlage ESt 1 A) keine Angabe, nimmt das Finanzamt automatisch die Zusammenveranlagung vor. Wollt ihr getrennt veranlagt werden, müsst ihr im Hauptvordruck der Steuererklärung Einzel- oder Zusammenveranlagung ankreuzen.
Ihr könnt jedes Jahr frei entscheiden, welche Veranlagung für euch die meiste Ersparnis bringt. WISO Steuer rechnet beide Varianten automatisch durch und zeigt euch sofort, wo ihr mehr Geld zurückbekommt. Mit nur einem Klick übernehmt ihr die passende Wahl direkt in eure Steuererklärung. Gleich ausprobieren:
5. Antrag auf Arbeitnehmersparzulage
Viele Arbeitgeber zahlen vermögenswirksame Leistungen (VL) in einen Bausparvertrag, Fonds oder eine andere Anlage. Für bestimmte Anlagen gibt es zusätzlich die Arbeitnehmersparzulage.
- Förderhöhe: bis zu 20 Prozent des Anlagebetrags, jeweils abhängig von der Anlageform und unter Berücksichtigung gesetzlicher Höchstbeträge.
- Voraussetzungen: Dein zu versteuerndes Einkommen darf bestimmte Grenzen nicht überschreiten.
So stellst du den Antrag: Du beantragst die Arbeitnehmersparzulage im Hauptvordruck (Zeilen 1 und 34). Die Daten meldet dein Anbieter in der Regel elektronisch ans Finanzamt. In diesem Fall musst du keine Anlage VL ausfüllen und abgeben.
6. Antrag auf Lohnsteuer-Ermäßigung
Wer regelmäßig hohe Werbungskosten, Sonderausgaben oder außergewöhnliche Belastungen hat, kann schon im laufenden Jahr weniger Lohnsteuerzahlen. Der Antrag sorgt dafür, dass am Monatsende mehr Netto auf dem Konto bleibt.
Anders als bei Anträgen in der Einkommensteuererklärung (wo oft ein Kreuz reicht), ist die Lohnsteuer-Ermäßigung ein separater Antrag beim Finanzamt. Dafür gibt es das offizielle Formular „Antrag auf Lohnsteuer-Ermäßigung“. Mit WISO Steuer beantragst du die Lohnsteuer-Ermäßigung einfach online.
7. Antrag auf Dauerfristverlängerung
Für umsatzsteuerpflichtige Unternehmer gibt es den Antrag auf Dauerfristverlängerung. Wird er vom Finanzamt akzeptiert, hast du für die Abgabe der Umsatzsteuer-Voranmeldung einen Monat länger Zeit.
Für die Antragsstellung gibt es diese Fristen:
8. Antrag auf Steuervorauszahlungen
Wenn sich dein Einkommen deutlich verändert – zum Beispiel durch einen Jobwechsel, den Start in die Selbstständigkeit oder den Eintritt in den Ruhestand – lohnt sich ein Blick auf deine Einkommensteuer-Vorauszahlungen. Diese berechnet das Finanzamt auf Basis des letzten Steuerbescheids. Passen die Vorauszahlungen nicht mehr zu deiner aktuellen Situation, kannst du beim Finanzamt beantragen, sie herab- oder heraufzusetzen. Das sorgt dafür, dass du nicht zu viel vorauszahlst oder am Jahresende eine unerwartet hohe Nachzahlung leisten musst.
- In WISO Steuer findest du die Funktion im Bereich „Weitere Anträge und Formulare“. Dort gibst du deine neuen Einkommensdaten an, und die Software erstellt automatisch den Antrag.
Tipp: Je früher du den Antrag stellst, desto schneller berücksichtigt das Finanzamt die neuen Vorauszahlungen – so vermeidest du hohe Nachzahlungen oder unnötige Überzahlungen.
9. Antrag auf Steuerklassenwechsel
Für Ehepaare und eingetragene Lebenspartner gibt es die Möglichkeit, die Steuerklassen zu wechseln. Dadurch ändert sich zwar nicht die endgültige Steuerlast – die wird immer mit der Steuererklärung festgelegt –, aber es wirkt sich deutlich auf die monatliche Lohnsteuer und damit auf das verfügbare Einkommen aus. Ein Wechsel ist sinnvoll, wenn sich eure Lebenssituation ändert, zum Beispiel durch Heirat, Arbeitslosigkeit oder Elternzeit.
Praktisch: Deine Steuerklasse kannst du beliebig oft im Jahr wechseln. Mit WISO Steuer kannst du verschiedene Steuerklassen-Kombinationen durchrechnen und siehst sofort, welche monatlich am meisten bringt.
Den Wechsel kannst du einfach beim Finanzamt beantragen – entweder auf Papier („Antrag auf Lohnsteuer-Ermäßigung“ mit der „Anlage Steuerklassenwechsel“) oder direkt digital über www.elster.de. Das Formular kannst du beim Bundesfinanzministerium herunterladen.
10. Ratenzahlung oder Stundung
Steht nach der Steuererklärung eine größere Nachzahlung an, kann das schnell zur Belastung werden. In solchen Fällen hast du die Möglichkeit, die Zahlung aufzuteilen oder aufzuschieben. Bei einer Ratenzahlung begleichst du den Betrag in monatlichen Teilzahlungen. Bei einer Stundung verschiebt das Finanzamt den gesamten Zahlungstermin nach hinten.
Wichtig: Begründe deinen Antrag, zum Beispiel mit einem Hinweis auf finanzielle Engpässe oder hohe unerwartete Ausgaben. In der Regel werden Stundungen und Ratenzahlungen nur bei vorübergehenden Zahlungsschwierigkeiten und bei glaubhafter Darlegung der Gründe gewährt.
11. Antrag auf Fristverlängerung
Manchmal klappt es einfach nicht, die Steuererklärung rechtzeitig fertigzustellen – sei es durch Krankheit, familiäre Notfälle, einem Umzug oder fehlende Unterlagen. In solchen Fällen kannst du beim Finanzamt eine Fristverlängerung beantragen. Wird der Antrag genehmigt, gewährt dir das Amt zusätzliche Zeit und du vermeidest Verspätungszuschläge.
Den Antrag auf Fristverlängerung stellst du direkt bei deinem Finanzamt. Ein spezielles Formular ist nicht nötig – du kannst den Antrag telefonisch, per E-Mail, Post oder online über die Kontaktseite des Finanzamts einreichen. Schriftlich ist jedoch besser, da du so einen Nachweis hast. Verschickst du den Antrag per Post, empfiehlt sich ein Einschreiben.
Das Finanzamt entscheidet nach Ermessen über die Gewährung der Fristverlängerung.
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Am einfachsten geht das mit WISO Steuer. Das Programm übernimmt deine Daten automatisch für die Folgejahre. So erledigst du alle Erklärungen in einem Rutsch – schnell, einfach, fehlerfrei.
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12. Förderanträge
Neben Anträgen beim Finanzamt gibt es auch staatliche Förderungen, die du aktiv beantragen musst. Sie sind zwar nicht Teil der Einkommensteuererklärung selbst, haben aber unmittelbaren Bezug zu deiner Steuer oder werden darüber abgewickelt.
Antrag für Zulagen zum Riester-Vertrag
Die Riester-Rente ist eine beliebte Form der Altersvorsorge, weil sie staatlich gefördert wird. Einige Sparer verzichten jedoch auf die Zulage, weil sie sie nicht rechtzeitig beantragen.
- Altersvorsorgezulage: Voraussetzung für die volle Zulage ist, dass du mindestens 4 Prozent deines Vorjahreseinkommens in den Vertrag einzahlst.
- Kinderzulage: 185 Euro pro Jahr für Kinder, die vor 2008 geboren wurden, und 300 Euro für Kinder, die nach 2008 geboren wurden.
So stellst du den Antrag: Das Formular für die Altersvorsorgezulage stellt der Riester-Anbieter bereit. Über ihn reichst du ihn auch ein. Viele Anbieter bieten auch einen Dauerzulagenantrag an – dann musst du dich nicht jedes Jahr neu kümmern.
Anträge einfach mit WISO Steuer einreichen
Mit WISO Steuer musst du dich nicht durch komplizierte Formulare kämpfen. Die Software prüft automatisch, welche Vorteile sich für dich lohnen – zum Beispiel ob die Günstigerprüfung oder eine bestimmte Veranlagung die bessere Wahl ist. Schritt für Schritt führen dich die Assistenten durch alle relevanten Punkte und sorgen dafür, dass keine Möglichkeit übersehen wird.
Und das Beste: Deine komplette Steuererklärung inklusive Anträge wird sicher und digital ans Finanzamt übermittelt – ganz ohne Papierkram. So kommst du schnell, einfach und stressfrei zu deiner Erstattung.
Antrag abgelehnt? Das kannst du tun
Manchmal berücksichtigt das Finanzamt einen Antrag nicht oder schickt einen ablehnenden Bescheid. Das ist ärgerlich – aber noch kein Grund, aufzugeben. Du kannst dagegen Einspruch einlegen. Erkläre kurz und sachlich, warum du den Antrag für berechtigt hältst. Füge Nachweise bei (zum Beispiel Steuerbescheinigung der Bank, Aufstellungen über Verluste).
Das geht formlos und kostenlos – schriftlich per Post oder digital. In WISO Steuer findest du passende Mustervorlagen für deinen Einspruch und kannst ihn schriftlich oder direkt online über WISO Steuer ans Finanzamt senden.
Wichtig: Für den Einspruch hast du genau einen Monat Zeit, nachdem dir der Bescheid zugestellt wurde. Verpasst du die Frist, wird er rechtskräftig.
Statistiken zeigen: Viele Einsprüche haben Erfolg – oft reicht schon eine klare Begründung, damit das Finanzamt den Bescheid korrigiert.
FAQ: Anträge für die Steuererklärung
Wann muss ich einen Antrag beim Finanzamt stellen?
Welche Anträge kann ich mit WISO Steuer direkt erledigen?
Kann ich meinen Antrag online stellen oder muss ich einen Papier-Antrag abgeben?
Wie lange dauert es, bis mein Antrag beim Finanzamt bearbeitet wird?
Was kann ich tun, wenn mein Antrag abgelehnt wird?
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