Sie ist Teil der Lohnabrechnung und wird jeden Monat vom Gehalt abgezogen: die Lohnsteuer. Jeder Arbeitnehmer muss sie zahlen – als eine Art monatliche Vorauszahlung auf die jĂ€hrliche Einkommensteuer. Aber wie genau wird sie berechnet? Wie viel Prozent vom Einkommen werden abgezogen? Wir erklĂ€ren es.
Schnelleinstieg
Kurz & knapp
- Die Lohnsteuer wird wie Einkommensteuer berechnet
- Dein Arbeitgeber behÀlt sie von deinem Lohn ein und gibt sie an das Finanzamt ab
- Ăber die SteuererklĂ€rung wird dir die Lohnsteuer erstattet
- In WISO Steuer wird sie automatisch eingetragen
Was ist Lohnsteuer?
Als Arbeitnehmer wird dir die Lohnsteuer nicht unbekannt sein. Du bezahlst sie auf deinen Bruttoarbeitslohn. Und das jeden Monat. Damit ist im GroĂen und Ganzen das Besteuerungsverfahren meist auch schon abgeschlossen.
Aber: Im Folgejahr bist du grundsĂ€tzlich verpflichtet die SteuererklĂ€rung abzugeben. Da sieht das Finanzamt, ob du genug Lohnsteuer gezahlt hast. AuĂerdem kann es sein, dass dein persönlicher Prozentsatz der Steuer kleiner ausfĂ€llt, als dein Arbeitgeber automatisch einbehĂ€lt. Mithilfe der SteuererklĂ€rung holst du dir die Lohnsteuer zurĂŒck, die du das Jahr ĂŒber zu viel bezahlt hast.
Lohnsteuer gehört zur Einkommensteuer
Die Lohnsteuer ist keine eigene Steuer. Sie ist eine Form der Einkommensteuer. Dementsprechend gilt fĂŒr sie das Einkommensteuergesetz (EStG). Darin steht, wie die Lohnsteuer erhoben wird, wie hoch sie ist, und so weiter.
Wer zahlt Lohnsteuer?
Hast du EinkĂŒnfte aus nichtselbststĂ€ndiger Arbeit, die von einem Arbeitgeber bezahlt werden, dann musst du Lohnsteuer zahlen. Das gilt auch, wenn du einen Sachbezug statt Geld bekommst. Dazu zĂ€hlt beispielsweise ein Dienstwagen, den du auch privat fahren darfst. Sobald du als Einkommen aus einem AngestelltenverhĂ€ltnis hast, schuldest du die Lohnsteuer.
Und trotzdem musst du jetzt keine Ăberweisung an das Finanzamt machen. Nein, dein Arbeitgeber behĂ€lt die Lohnsteuer ein. Das bedeutet: Von deinem Gehalt landet nicht alles auf deinem Konto. Ein Teil wird von deinem Arbeitgeber an die richtige Stelle weitergeleitet. Das passiert entweder monatlich, vierteljĂ€hrlich oder jĂ€hrlich. Du kannst also ganz entspannt die FĂŒĂe hochlegen.
Keine Lohnsteuer fÀllig bis zum Grundfreibetrag
Wie berechnet man die Lohnsteuer?
Die Lohnsteuer wird so bemessen, wie man es auch fĂŒr die Einkommensteuer macht. Dabei tut man so, als ob du nur EinkĂŒnfte aus deinem Arbeitnehmer-Dasein hast. Andere Einkommensquellen (zum Beispiel Vermietung) spielen bei der Lohnsteuer keine Rolle.
EntschĂ€digungen und Arbeitslohn fĂŒr mehrere Kalenderjahre
Einteilung in Steuerklassen
Um die Berechnung der Lohnsteuer fĂŒr deinen Chef zu erleichtern, wirst du in eine Steuerklasse eingeteilt. Denn fĂŒr jede Steuerklasse ist bereits festgelegt, welche AbzĂŒge vom Bruttolohn du bekommst und mit welchem Tarif die Steuer berechnet wird. Es gibt folgende Steuerklassen:
- Steuerklasse I: ledige und geschiedene Arbeitnehmer sowie verwitwete Arbeitnehmer, die nicht in die Steuerklasse II oder III fallen
- Steuerklasse II: ledige, geschiedene und verwitwete Arbeitnehmer, denen der Entlastungsbetrag fĂŒr Alleinerziehende zusteht
- Steuerklasse III:Â verheiratete Arbeitnehmer, Lebenspartner. Verwitwete Arbeitnehmer einmalig auch fĂŒr das auf das Todesjahr des Ehegatten/Lebenspartner folgende Kalenderjahr (sogenanntes Witwensplitting)
- Steuerklasse IV: verheiratete Arbeitnehmer und Lebenspartner, wenn beide Ehe-/Lebenspartner Arbeitslohn beziehen
- Steuerklasse V: einer der Ehe-/Lebenspartner, wenn der andere Ehe-/Lebenspartner in die Steuerklasse III eingereiht wird
- Steuerklasse VI: Arbeitnehmer, die gleichzeitig von mehreren Arbeitgebern Arbeitslohn erhalten
Frei- und PauschbetrÀge
Dein Arbeitgeber zieht automatisch bestimmte Frei- und PauschbetrÀge von deinem Bruttolohn ab. Aufgrund deiner Steuerklasse weià dein Chef genau, welche auf dich zutreffen. Welche BetrÀge gibt es?
- Grundfreibetrag (10.347 Euro fĂŒr 2022)
- Arbeitnehmer-Pauschbetrag (1.200 Euro)
- Pauschbetrag fĂŒr Werbungskosten bei Betriebsrentnern und PensionĂ€ren (102 Euro)
- Versorgungsfreibetrag (maximal 1.200 Euro)
- Zuschlag zum Versorgungsfreibetrag
- Sonderausgaben-Freibetrag (36 Euro)
- Vorsorge-Pauschale (maximal 1.500 Euro)
- Entlastungsbetrag fĂŒr Alleinerziehende (4.008 Euro fĂŒr das erste Kind, 240 Euro fĂŒr jedes weitere Kind)
Grundtarif vs. Splittingtarif
Nach Abzug der Frei- und PauschbetrÀge steht dann fest, auf welchen Anteil deines Gehalts du Lohnsteuer zahlst. Wie hoch der Steuersatz ist, richtet sich wieder nach deiner Steuerklasse:
- Grundtarif: Steuerklassen I, II und IV
- Splittingtarif: Steuerklassen III, V und VI
Was ist der Unterschied? Beim Grundtarif werden dir alle Einnahmen und AbzĂŒge zugeteilt, die du selbst hattest. Beim Splittingtarif wird das Einkommen von dir und deinem Ehepartner addiert und dir die Steuer fĂŒr die HĂ€lfte der Summe berechnet. Der Splittingtarif gilt also nur fĂŒr Ehepaare und eingetragene Lebenspartner.
Wie viel Prozent Lohnsteuer zahle ich?
Seit 2009 liegt die Lohnsteuer zwischen 14 und 45 Prozent deines zu versteuernden Einkommens. Eine Faustregel ist: Je mehr du verdienst, desto mehr Steuern bezahlst du auch.
Lohnsteuer-Tabelle
Seit 2004 gibt es keine amtlichen Lohnsteuer-Tabellen mehr. Das liegt daran, dass die Berechnung der Einkommensteuer sich verÀndert hat. Und da die Berechnung der Lohnsteuer bei der Einkommensteuer abgeguckt wird, hat die VerÀnderung weite Kreise gezogen.
Dennoch findet man ĂŒberall inoffizielle Lohnsteuer-Tabellen. Da kannst du anhand deiner Einkommenshöhe und Steuerklasse ablesen, wie viel Lohnsteuer in Euro du in etwa bezahlen musst.
Lohnsteuer-Rechner
Allgemeine Lohnsteuer-Tabelle
Die allgemeine Tabelle gilt fĂŒr Arbeitnehmer, die in allen Sozialversicherungszweigen versichert sind. Gemeint ist damit:
- Krankenversicherung
- Pflegeversicherung
- Rentenversicherung
- Arbeitslosenversicherung
Dabei spielt es keine Rolle, ob du pflichtversichert oder freiwillig gesetzlich versichert bist.
Besondere Lohnsteuer-Tabelle
Wer in keinem der Sozialversicherungszweige (pflicht)versichert ist oder privat in die Kranken- und Pflegeversicherung einzahlt, dem wird die Lohnsteuer nach der besonderen Tabelle berechnet. Darunter fallen also zum Beispiel Beamte und Berufssoldaten.
Pauschalierung der Lohnsteuer
In bestimmten FĂ€llen wird die Lohnsteuer pauschal abgezogen. Dann spielt die Steuerklasse keine Rolle. Die Berechnung ist also um ein Vielfaches einfacher.
GeringfĂŒgig entlohnte BeschĂ€ftigung
Das trifft auf dich zu, wenn du regelmĂ€Ăig nicht ĂŒber 520 Euro im Monat kommst. Dann gehen von deinem Gehalt 2 Prozent Pauschalsteuer ab. Darunter werden die Lohnsteuer, der SolidaritĂ€tszuschlag und die Kirchensteuer zusammengefasst.
Kurzfristige BeschÀftigung
Du hast als Aushilfe gearbeitet? Dann kann es sein, dass dein Chef die Lohnsteuer mit 25 Prozent deines Lohns pauschal abgerechnet hat.
FahrtkostenzuschĂŒsse (Pkw)
Wenn dein Arbeitgeber dir zusĂ€tzliches Geld gibt fĂŒr die Fahrt von zu Hause zur Arbeit, dann bezahlst du dafĂŒr pauschal 15 Prozent oder 25 Prozent Lohnsteuer. Der niedrigere Prozentsatz wird genommen, wenn der Zuschuss sozialversicherungsfrei ist.
FahrtkostenzuschĂŒsse (öffentliche Verkehrsmittel)
Auch das Jobticket ist eine beliebte Leistung von Arbeitgebern. Es handelt sich um einen Sachbezug, deswegen musst du darauf Steuern zahlen. In diesem Fall sind es 25 Prozent.
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