2. Februar 2011 von Hartmut Fischer
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Saniert wird auch ohne staatlichen Druck

Saniert wird auch ohne staatlichen Druck

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2. Februar 2011 / Hartmut Fischer

Die Politik muss nicht die Gesetzeskeule schwingen, um Immobilienbesitzer zur Sanierung ihrer Häuser zu bewegen. Das ergibt eine Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), die im Auftrag der Landesbausparkassen (LBS) erstellt wurde. Danach sind die Hauptgründe für Sanierungsmaßnahmen der Wunsch nach höherem Wohnkomfort, die Behebung von akuten Schäden und die Minderung der Energiekosten. Hierzu stellen die LBS-Experten fest, dass in Deutschland dreimal soviel für die Sanierung des Wohngebäudebestandes ausgegeben wird, wie für den Neubau.

Wenn auch die Gebäudesanierung zwingende Voraussetzung für die Erreichung klimapolitischer Ziele ist, stehen doch handfeste finanzielle Interessen bei der Gebäudesanierung im Vordergrund:  Nur 15 % der im Rahmen der Studie befragten Immobilieneigentümer gaben Umweltschutzgründe für die Modernisierung an. Für fast dreimal so viele war die „Energiekosteneinsparung“ der Grund der Maßnahmen. Der Wunsch nach mehr Wohnkomfort spielt bei der Sanierungsentscheidung die gleiche Rolle, wie die Beseitigung aktuer Schäden.  Geht es jedoch um Schadensbeseitigung, greifen die Maßnahmen über den akuten Schaden hinaus und tragen zu einer Verbesserung des gesamten Gebäudes bei.

Eine nur geringe Rolle spielt für die Hauseigentümer staatlicher Druck: Nur 2 % nannten die Vorschriften von Bund und Ländern als Grund größerer Modernisierungs- und Renovierungsmaßnahmen. Finanzierungshilfen sind dagegen weitaus wichtiger. 12 % der Befragten gaben an, dass öffentliche Zuschüsse ihre Entscheidung zur Renovierung beeinflusst hätten. 8 % hatten Maßnahmen durchgeführt, weil die hierfür benötigten Geldmittel frei wurden – z. B. weil ein Bausparvertrag zuteilungsreif wurde.

Die GfK hat im Auftrag der Landesbausparkassen bundesweit insgesamt über 3.100 Hauseigentümer zu ihrem Modernisierungsverhalten in den letzten drei Jahren bzw. zu den entsprechenden Planungen für die nächsten drei Jahre befragt. In der Untersuchung sind alle Modernisierungsmaßnahmen betrachtet worden, die mit einem Kostenaufwand von mehr als 5.000 Euro verbunden waren.

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