11. Februar 2021 von Hartmut Fischer
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Schlüsselfertiges Bauen: Darauf müssen Sie achten

Schlüsselfertiges Bauen: Darauf müssen Sie achten

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11. Februar 2021 / Hartmut Fischer

Der Bau eines Hauses ist immer mit viel Ärger verbunden. Bauarbeiten verzögerten sich, Kosten steigen, eine veränderte Planung wird notwendig und vieles mehr zehren an den Nerven des Bauherrn. Vor diesem Hintergrund ist es verständlich, dass bei der Planung des neuen Hauses auch über schlüsselfertiges Bauen nachgedacht wird. Grundsätzlich kann dies auch eine durchaus interessante Alternative sein. Allerdings sollte man auf einige Punkte in den Verträgen besonders achten.

So sollten die Abschlagszahlungen dem Baufortschritt entsprechen. Zahlungen sollten also immer erst nach Abschluss bestimmter Arbeiten erfolgen. Leistet der Bauherr bereits Abschlagszahlungen auf noch nicht erbrachte Leistungen, besteht die Gefahr, dass er sein gesamtes Geld verliert, wenn die Baufirma Insolvenz anmelden muss.

Bei der Terminplanung für das Objekt sollten relativ großzügige Puffer eingeplant werden. Bei einem zu einem getakteten Zeitplan kann es passieren, dass der Bauherr in eine schlechtere Verhandlungsposition gerät, wenn Arbeiten noch nicht abgeschlossen oder nicht vereinbarungsgemäß durchgeführt wurden. Dies gilt vor allem für den Abschluss der Arbeiten. Auch wenn man gerne so schnell wie möglich das neue Gebäude nutzen will: wer schon auf den Umzugskartons sitzt, hat eine schlechtere Verhandlungsposition.

Schlüsselfertiges Bauen heißt nicht immer, dass alle Kosten im vereinbarten Gesamtpreis enthalten sind. Prüfen Sie genau welche Leistungen inklusive bzw. exklusive sind. So gehören in vielen Fällen die Stromkosten (Einrichtung und Abrechnung), die Grundstücksvermessungskosten und die Anschlussarbeiten für die Versorgungsleitungen nicht zu den Inklusiv-Kosten. Außerdem kann beispielsweise die Bodenplatte oder der Kelleraufbau sowie des Erdaushubs nicht im Preis enthalten sein. Auch bei Außenanlagen (Garage, Carport, Garten, Wege, Außentreppen usw.) sollte man genau hinschauen.

Bevor man einen Vertrag unterzeichnet, sollte man außerdem sehr genau prüfen, wie man sein Bauprojekt anvertraut. Es ist nicht immer leicht, festzustellen, ob man dem Partner wirklich vertrauen kann. Bei Unternehmen, die bereits seit langer Zeit auf dem Markt sind kann man eventuell davon ausgehen, dass es sich um solide Betriebe handelt. Wenn der Unternehmer auch Referenz-Projekte auf seiner Internetseite angibt, sollte man versuchen, mit dem Bauherren Kontakt aufzunehmen. Skeptisch sollte man allerdings werden, wenn der Unternehmer bereits in seinen Verträgen die Besichtigung der Baustellen durch Sachverständige der Verbraucherschutzverbände ausschließt.

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