27. April 2011 von Hartmut Fischer
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EU verlangt neue Wasserhähne

EU verlangt neue Wasserhähne

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27. April 2011 / Hartmut Fischer

Das kann teuer werden: Die Europäische Union will Vermieter und Hauseigentümer verpflichten, Wasser sparende Hähne, Toilettenspülungen und Duscheinrichtungen einzubauen. Ziel ist es, den Wasserverbrauch innerhalb der EU um bis zu 30 % herabzusenken. Setzt man die Kosten pro Wohneinheit mit 500 € an, ergäbe das eine Summe von rund 12,5 Milliarden Euro.

Eigentlich soll dadurch der Verbrauch in den Wasser armen Ländern im Süden der EU gedrosselt werden. Hier kommt es aufgrund geringer Regenfälle und heißer Sommer zu Dürrephasen, die vor allem der Landwirtschaft viel zu schaffen machen. Der Haken bei der Sache: EU-Richtlinien müssen immer für das gesamte Unionsgebiet gelten und können nicht auf einzelne Länder beschränkt werden.

Die geplanten Regelungen würden also auch deutsche Vermieter und Hausbesitzer treffen. Und das, obwohl Experten schätzen, dass noch keine 3 % der jährlich verfügbaren Wassermenge in Deutschland, innerhalb der Haushalte verbraucht werden. Die Sparsamkeit der Deutschen wirft hier ganz andere Probleme als in den Wasser armen Regionen Europas auf. Weil so wenig des wertvollen Nasses verbraucht wird, müssen Abwasserleitungen teilweise sogar mit Frischwasser gespült werden, um Schädigungen zu vermeiden.

Vor diesem Hintergrund sind die geplanten EU-Richtlinien für Deutschland also eher kontraproduktiv. Die Bundesregierung ist hier gefordert, regulierend einzugreifen. Viel Zeit bleibt nicht mehr – schon 2012, spätestens 2013 soll die neue Richtlinie in Kraft treten.

Foto: (c) Robert Cwicinski / www.pixelio.de

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