21. Juni 2011 von Hartmut Fischer
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Heiße Luft bei Brennwertheizungen?

Heiße Luft bei Brennwertheizungen?

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21. Juni 2011 / Hartmut Fischer

Sind die Lobeshymnen, die auf sogenannte Brennwertheizungen gepfiffen werden, nur heiße Luft? Zu diesem Schluss könnte man zumindest kommen, wenn man sich das Ergebnis der „Aktion Brennwertcheck“ ansieht, die von der Energieberatung der Verbraucherzentralen durchgeführt wurde. Bei zwei von drei Anlagen besteht erhöhter Optimierungsbedarf und rund die Hälfte der Heizungsanlagen sind überdimensioniert.

Eine Brennwertheizung nutzt die Wärme in den heißen Abgasen, die bei der Verbrennung von Öl oder Gas entstehen. Dies senkt den Verbrauch der Brennstoffe und trägt gleichzeitig zu geringeren Immissionswerten bei. Ansich also eine positive Sache. Allerdings konnte die Aktion der Verbraucherzentralen keine positive Bilanz ziehen. 

Im ersten Quartal diesen Jahres wurden ca. 1.000 Brennwertgeräte von Spezialisten der Verbaucherzentralen überprüft. Energieexperte Stefan Materne kommt hier zu einem ernüchternden Ergebnis: „Wir haben kaum eine Anlage gesehen, bei der alles gepasst hat.“

Die Tests ergaben einen hohen Optimierungsbedarf bei der Ausnutzung des Brennwerteffektes und der Dimensionierung der Anlagen, die häufig viel zu groß ausgelegt waren. Außerdem stellten die Experten neben anderen Mängeln auch fest, dass

  • die Heizkurven nicht ordentlich angepasst wurden,
  • Nachtabsenkungen nicht funktionierten,
  • die gesetzlichen Anforderungen der Dämmung von Leitungen und Armaturen nicht erfüllt wurden,
  • in einigen Fällen die Außentemperaturfühler fehlten und
  • bei nur einem Sechstel der Anlagen Hocheffizienzpumpen im Einsatz waren.

Außerdem wurde von den Fachleuten besonders bemängelt, dass bei nur 20 % der Anlagen ein hydraulischer Abgleich vorgenommen wurde. Dabei werden die Rohrnetze, Heizkörper und die Pumpen möglichst optimal aufeinander abgestimmt.

Besitzern von Brennwertanlagen raten die Verbraucherzentralen, die Effizienz der Anlage prüfen zu lassen – wenn möglich noch in der Gewährleistungszeit. Bereits mit sehr einfachen und nicht sehr teuren Maßnahmen kann die Energieausbeute wesentlich gesteigert werden.

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