18. Februar 2022 von Hartmut Fischer
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Geplante Aufteilung des CO2-Preises

Geplante Aufteilung des CO2-Preises

© Andrii Yalanskyi / Shutterstock

18. Februar 2022 / Hartmut Fischer

Wie jetzt bekannt wurde, plant Bundeswirtschaftsminister Habeck (Die Grünen) eine Änderung der Verteilung des CO2-Preises bei vermieteten Wohnungen. Die Kosten, die aktuell vom Mieter getragen werden, sollen dann auf Mieter und Vermieter verteilt werden, wobei sich der Anteil des Vermieters nach dem energetischen Zustand der Immobilie richtet.

Stufenmodell geplant

Nach den Plänen des Wirtschaftsministeriums soll ein Stufenmodell eingeführt werden. Die Gebäude sollen in sieben Kategorien aufgeteilt werden. Die Einordnung richtet sich dann nach dem CO2 Ausstoß pro Jahr und Quadratmeter. Im günstigsten Fall (weniger als 5 kg) muss der Mieter die gesamten CO2 Kosten alleine tragen. Bei Gebäuden mit einem Quadratmeterausstoß von mehr als 45 kg muss der Vermieter 90 % der Kosten übernehmen.

Kritik von Eigentümerseite

Das Vorhaben stößt bei den Eigentümerverbänden auf deutliche Kritik. „Mit der geplanten Aufteilung zwischen Mietern und Vermietern erweist die Ampelkoalition dem Klimaschutz einen Bärendienst.“ kommentiert Haus & Grund-Präsident Kai Warnecke die Pläne. Die Aufteilung führt seiner Meinung nach dazu, dass Mieter viele weitere Jahre energetisch schlechtere Wohnungen nachfragen. Durch die Kostenbeteiligung des Vermieters würden sie nach wie vor günstiger die günstigere Alternative darstellen.  Eine weiterhin vollständige Umlage der Kosten auf den Mieter hätte dazu geführt, dass Anbieter klimaneutraler Wohnungen schneller einen Vorteil am Markt gehabt hätten.

kein Modernisierungsschub zu erwarten

„Wer jetzt von den vermietenden Privatpersonen einen Modernisierungsschub erwartet, sollte sich einmal aus dem Elfenbeinturm heraus in die Realität begeben“, ergänzte Warnecke. Eine klimaneutrale Wärmeversorgung sei in vielen bestehenden Gebäuden derzeit gar nicht möglich. Haus und Grund sieht hier Industrie und Politik in der Pflicht.  Nach Meinung des Verbandes muss die Industrie praktikable und finanziell tragbare Lösungen anbieten. Die Politik muss den Eigentümern endlich einen individuellen, kostenlosen Sanierungsfahrplan anbieten.  Gleichzeitig muss – so Haus und Grund – muss man kommunale Wärmepläne erstellen. „Diese Maßnahmen hätten als allererstes kommen müssen. Nun lässt die Regierung die Eigentümer erstmal im Regen stehen“, konstatierte Verbandschef Warnecke.


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