Urlaubsgeld klingt nach einem Extra-Budget für die Reise. Doch davon gehen Steuern und Sozialabgaben ab – wie viel netto übrig bleibt, hängt von Steuerklasse, Kirchensteuer, Soli und deiner Jahreslohn-Situation ab.
Schnelleinstieg
Kurz & knapp
- Urlaubsgeld ist steuer- und sozialabgabenpflichtig
- Abrechnung erhöht meist den Steuersatz
- Profitiere vom Erholungsgeld
- WISO Steuer holt für dich raus, was drin ist – mit allen Tipps, die deine Steuerlast senken. Das Beste: Viele Daten werden automatisch eingetragen. So sicherst du dir einfach mehr Netto, dass du zum Beispiel für deinen Urlaub ausgeben kannst. Probiere es gleich aus:
Muss Urlaubsgeld versteuert werden?
Ein zusätzliches Urlaubsgeld ist für viele ein willkommener Bonus – ob für die Reisekasse, den Familienausflug oder eine kleine Auszeit zu Hause. Doch die Besteuerung von Urlaubsgeld folgt denselben Regeln wie beim regulären Gehalt: Es zählt zu den sogenannten sonstigen Bezügen, zu denen auch Weihnachtsgeld oder Bonuszahlungen gehören.
Deshalb musst du das Urlaubsgeld versteuern. Es unterliegt der Lohnsteuer sowie ggf. dem Solidaritätszuschlag, der Kirchensteuer und den Sozialversicherungsbeiträgen.
Besonders wichtig zu wissen: Wird das Geld als Einmalzahlung überwiesen, kann der Steuersatz im Auszahlungsmonat höher ausfallen. Dadurch bleibt netto oft weniger übrig, als der Bruttobetrag vermuten lässt. Kurz gesagt: Urlaubsgeld ist nicht steuerfrei. Plane daher mit dem Betrag, der nach allen Abzügen tatsächlich auf deinem Konto landet.
Kann Urlaubsgeld auch steuerfrei sein?
Viele wünschen sich, dass das Extra für den Urlaub ohne Abzüge auf dem Konto landet. Doch in den meisten Fällen ist klassisches Urlaubsgeld steuer- und sozialversicherungspflichtig.
Nur wenn du von deinem Arbeitgeber die sogenannte Erholungsbeihilfe bekommst, kann der Betrag durch die Pauschalversteuerung mit 25 Prozent ohne weitere Abzüge bei dir ankommen.
Die Erholungsbeihilfe ist eine freiwillige Leistung. Sie ist extra für deine Erholung gedacht und beträgt maximal 156 Euro für dich, 104 Euro für deinen Partner oder deine Partnerin sowie 52 Euro je Kind. Dein Arbeitgeber versteuert diesen Betrag pauschal mit 25 Prozent, sodass er für dich netto gleich brutto ist. Voraussetzung ist, dass die Zahlung in zeitlicher Nähe zu deinem Urlaub erfolgt und der Zweck ist klar erkennbar ist, also dass sie wirklich zur Erholung gedacht.
So wird die Steuer berechnet
Wie viel vom Urlaubsgeld am Ende übrig bleibt, hängt davon ab, wie der Arbeitgeber es abrechnet. Wird es zusammen mit deinem regulären Gehalt gezahlt, kann es als laufender Arbeitslohn behandelt werden. Bei einer separaten Sonderzahlung wird es dagegen in der Regel als sonstiger Bezug versteuert. In beiden Fällen gilt: Je höher das Gesamteinkommen im Abrechnungszeitraum, desto höher fällt meist der Steuersatz aus. Mit unserem Brutto-Netto-Rechner kannst du leicht ausrechnen, wie viel netto tatsächlich auf deinem Konto landet.
1. Als laufender Arbeitslohn
Wird das Urlaubsgeld regelmäßig gezahlt, zum Beispiel monatlich, zählt es zum laufenden Arbeitslohn. Die Lohnsteuer wird dann nach dem Gesamtbetrag für diesen Monat berechnet. Dies kann zu einem höheren Steuersatz führen kann.
2. Als Sonderzahlung
Wird das Urlaubsgeld hingegen einmalig oder unregelmäßig gezahlt, handelt es sich um einen sonstigen Bezug, der nach dem Jahresprinzip versteuert wird. Dabei wird der voraussichtliche Jahresarbeitslohn inklusive Urlaubsgeld herangezogen, um den Steuersatz zu ermitteln.
So läuft die Berechnung:
- Zuerst wird die Lohnsteuer auf dein Bruttojahresgehalt ohne das Urlaubsgeld ermittelt.
- Danach wird die Lohnsteuer auf dein Bruttojahresgehalt plus Urlaubsgeld ermittelt.
- Die Differenz zwischen den beiden Ergebnissen ist die Steuer, die von deinem Urlaubsgeld abgezogen wird.
Wegen der Steuerprogression bleibt dann netto weniger vom Brutto-Urlaubsgeld übrig. Diese Methode ist jedoch oft günstiger, da der Steuersatz bei einer Versteuerung als laufender Arbeitslohn in einem einzelnen Monat in der Regel höher wäre.
Urlaubsgeld in die Steuererklärung eintragen
Das klassische Urlaubsgeld musst du nicht selbst in der Steuererklärung eintragen – dein Arbeitgeber übermittelt den Betrag automatisch über die Lohnsteuerbescheinigung an das Finanzamt. Das Urlaubsgeld wird dabei als Teil des Bruttoarbeitslohns ausgewiesen. Wenn du eine Steuererklärung abgibst, werden diese Daten automatisch übernommen.
Trotzdem kann es sich lohnen, aktiv zu werden: Durch Werbungskosten, Sonderausgaben oder andere Freibeträge kannst du möglicherweise einen Teil der Steuerlast wieder zurückholen. Hier ein Überblick:
- Pendlerpauschale
- Haushaltsnahe Dienstleistungen
- Homeoffice & Arbeitszimmer
- Verpflegungsmehraufwand
- Kinderbetreuungskosten
- Umzugskosten
- Internet- und Telefonkosten
- Krankheitskosten
- Reisekosten
- Spenden
Jetzt einfach mit der Steuererklärung starten:
Andere Zahlungen von deinem Chef
Neben dem Urlaubsgeld gibt es eine ganze Reihe von Extras, die dein Arbeitgeber dir als attraktive Ergänzung zum Gehalt zukommen lassen kann. Die folgenden Gehalts-Extras werden jedoch steuerlich unterschiedlich behandelt. Beispiele:
- Erholungsbeihilfe – zweckgebundene Zahlung für deine Erholung, bis zu festgelegten Höchstbeträgen. Wenn die Freigrenze nicht überschritten wird, kann sie mit 25 Prozent pauschal vom Arbeitgeber versteuert werden.
- Inflationsausgleichsprämie – Sonderzahlung bis zu 3.000 Euro, die bis Ende 2024 steuer- und sozialabgabenfrei ist.
- Geldwerter Vorteil – die private Nutzung eines Firmenwagens ist zum Beispiel steuerpflichtig; Ausnahmen sind zum Beispiel Zuschüsse zu Mahlzeiten, die bis zu bestimmten Höchstbeträgen steuerfrei sein können.
- Vermögenswirksame Leistungen – Sparbeiträge, die dein Arbeitgeber für dich anlegt. Sie sind steuerpflichtig, können jedoch durch die Arbeitnehmer-Sparzulage gefördert werden.
Solche Extras können deinen finanziellen Spielraum erweitern. Einige dieser Leistungen sind steuerfrei oder können pauschal versteuert werden. Andere, wie geldwerte Vorteile oder vermögenswirksame Leistungen, sind hingegen steuerpflichtig.
FAQ: Urlaubsgeld & Steuern
Kann Urlaubsgeld steuerfrei bleiben?
Wie wird Urlaubsgeld versteuert?
Wie hoch sind die Steuern auf Urlaubsgeld?
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